Ungenügendes Leistungsniveau?
Ungenügendes Leistungsniveau?
(DW/LS) - Die Elitesportsektion der Armee, die seit 1998 besteht und in der seit 2008 auch Athleten aus Kollektivsportarten aufgenommen werden dürfen, hatte eigentlich zum Ziel, den Luxemburger Topsportlern verbesserte Trainingsmöglichkeiten zu bieten und diesen somit den Weg zum Profisportler zu erleichtern. Allerdings schafften dies bisher nur sehr wenige Rekruten. Ein Umdenken scheint unausweichlich.
Von neun Sportlern aus den Kollektivsportarten Handball, Basketball, Fußball und Volleyball schaffte es seit der Öffnung der Elitesektion für Mannschaftssportler nur einer in den Profisport. Handballer Eric Schroeder kehrte nach einem Jahr beim rumänischen Verein Suceava allerdings wieder zurück nach Luxemburg.
Folgende neun Athleten aus Kollektivsportarten waren oder sind noch Teil der Elitesportsektion der Armee:
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Die Gründe dafür, dass die Sportsoldaten den Sprung ins Ausland nicht schaffen, sind vielfältig. Ein Umdenken in der Karriereplanung kann dabei genauso bedeutend sein wie Verletzungssorgen und schlicht und einfach ein ungenügendes Leistungsniveau.
Die Armee bietet a priori ein sehr interessantes Gesamtpaket an Diensten für Sportler, aus welcher Disziplin auch immer, an. Neben monatlichem Sold und entsprechender sozialer Absicherung genießt der Athlet eine quasi unbegrenzte Reisefreiheit. Will heißen, dass er seinen Lebensmittelpunkt nicht im Großherzogtum behalten muss, sondern diesen zu Trainingszwecken ins Ausland verlegen kann.
Preisgünstige Elitesportler
Gleichzeitig ermöglicht die Armee den Elitesportlern den Wechsel zu einem Profiverein (mit einer entsprechenden finanziellen Entschädigung), ohne das Heer verlassen zu müssen! Dieses Prinzip ist demnach auch für ausländische Vereine interessant, da Luxemburger Sportler somit recht günstig zu bekommen sind.
Trotzdem war der bisherige Versuch, die Kollektivsportler in die Elitesektion zu integrieren, um ihnen den Sprung ins Profigeschäft zu ermöglichen, ein Fiasko. Ein großes Problem stellen die Trainingseinheiten dar: Zwar hat der Kollektivsportler nach der viermonatigen Grundausbildung mehr Zeit zum Trainieren, muss die zusätzlichen Einheiten allerdings ohne seine Mitspieler absolvieren. Ein großes Manko.
Erkenntnisse einer detaillierten Untersuchung, die vor rund drei Jahren erstellt worden sein soll, haben bisher nicht zu einer Reaktion der zuständigen Stellen (Armee, COSL und Sportministerium) geführt. Oder interessiert man sich einfach nur nicht dafür?
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