Sicherheitsbestimmungen bei Karate-WM in Chile erhöht
Sicherheitsbestimmungen bei Karate-WM in Chile erhöht
Es ist ein Unding: Während sich in Santiago de Chile die Einheimischen Straßenkämpfe mit den Ordnungskräften und der Armee liefern, streiten sich parallel dazu im "Polideportivo Estadio Nacional " die weltbesten Nachwuchs-Karatekas um Medaillen bei der Weltmeisterschaft der Jugend. Darunter befinden sich auch zehn junge Luxemburger. Am Dienstagabend hat der Karate-Weltverband in Absprache mit den lokalen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal drastisch erhöht.
Seit Freitag demonstrieren die Menschen in der chilenischen Hauptstadt für mehr soziale Gerechtigkeit. Bei den Unruhen kamen bisher mindestens 15 Menschen um. Auch am Dienstagabend gab es erneut Kundgebungen und Ausschreitungen nach Beginn der Ausgangssperre. Die Luxemburger Delegation ist im Hotel Mercure untergebracht, nur rund ein Kilometer entfernt von der Plaza Baquedano, einem der Zentren der Unruhen.
Wie Ulrich Nelting, einer der beiden Luxemburger Verantwortlichen vor Ort betont, sei die Situation zwar nach wie vor angespannt, die "Karate-Delegation ist in ihrem Hotel (aber) sicher." Man stehe sowohl in engem Kontakt mit dem Verband in Luxemburg als auch mit dem Außenministerium und dem Luxemburger Botschafter für Chile. "Wir stimmen uns hier laufend ab und beurteilen die aktuelle Situation. Auch mit den Athleten wird viel gesprochen."
Kurzfristig wurde nun aber das Programm der WM wegen der Sicherheitslage geändert. Die Pendelbusse zwischen den offiziellen Hotels und der Sporthalle werden auf ein Minimum beschränkt. Das Wiegen der Karatekas findet nicht mehr am Vortag statt, sondern erst am Morgen der Kämpfe vor Ort. Vor allem aber dürfen nur Sportler und Coachs in die Halle, die am gleichen Tag ihren Einsatz haben. Alle anderen müssen im Hotel bleiben. Aus Sicherheitsgründen. Zudem fällt zudem die Eröffnungsfeier aus.
Luxemburg geht mit hohen Ambitionen in diese Weltmeisterschaften. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf Kimberly Nelting, der Junioren-Weltmeisterin von vor zwei Jahren. "Die Athleten sind trotz der besonderen Umstände fokussiert", gibt sich Verbandsmitglied und Vater Nelting dennoch optimistisch.
