Radsport in Cessingen: Lang ersehnter Wettkampf
Radsport in Cessingen: Lang ersehnter Wettkampf
Normalerweise startet die luxemburgische Straßensaison im Radsport Mitte März. 2020 ist jedoch alles anders. Noch bevor die ersten Rennen ausgetragen werden konnten, machte Corona den Organisatoren und Fahrern einen Strich durch die Rechnung. Ein Rennen nach dem anderen wurde abgesagt.
Rechtzeitig vor den nationalen Titelkämpfen – die normalerweise kurz nach dem Nationalfeiertag über die Bühne gehen und in diesem Jahr wegen der Pandemie aufs kommende Wochenende verlegt wurden – gab es mit den Rennen des SaF Zessingen doch noch eine Art Generalprobe.
Noch ehe der Verband Vorschriften veröffentlichte, arbeiteten die Verantwortlichen des Organisators Maßnahmen aus, wie die verschiedenen Rennen bestmöglich ausgetragen werden könnten. „Es hat vor allem Mut dazu gehört, unter diesen Bedingungen Radrennen zu organisieren“, erklärte Vorstandsmitglied Michel Zangerlé. „Wir haben versucht, jedes Ansteckungsrisiko so gut es ging zu limitieren und uns an die Vorschriften des Gesundheitsministerium zu halten.“
Kontaktloses Preisgeld
Die Fahrer mussten sich im Vorfeld online einschreiben. Der einzige Kontakt bestand bei der Herausgabe der Startnummern. Nach dem Rennen wurden diese in einer Kiste eingesammelt. „Die Prämien werden nur per Banküberweisung ausgezahlt“, ergänzte Zangerlé. „Außerdem haben wir darauf verzichtet, Eintrittsgeld zu verlangen und haben auch kein Getränke angeboten, um Menschenmassen auf engstem Raum zu verhindern.“
Camille Dahm, Präsident des Radsportverbandes FSCL, war die Erleichterung anzusehen, als das Hauptrennen auf die Strecke geschickt wurde. „Ich bin glücklich, dass sich die Fahrer nun endlich wieder auf den heimischen Straßen in einem Wettkampf messen können.“
Zudem sei es für die Sportler, aber auch für die Organisatoren der nationalen Meisterschaften wichtig, eine Art Generalprobe zu haben. „Während sich die Vereinsverantwortlichen aus Mamer einen Einblick in den Ablauf der Rennen mit den Kriterien des Gesundheitsministeriums verschaffen können, um gegebenenfalls Anpassungen auszuarbeiten, haben die Fahrer nochmals die Möglichkeit, ihre Anhaltspunkte zu korrigieren“, sagte Dahm.
Vor allem den Fahrern war die Freude anzusehen, dass sie sich endlich wieder im Wettkampf messen durften. Landesmeister Tim Diederich (Snooze) startete – wie zahlreiche andere Luxemburger Fahrer – im Vorfeld bereits bei zwei Rennen in Frankreich, um sich optimal auf die Titelkämpfe vorzubereiten. „Da ich Anfang März krank war, bin ich vor der Ausgangssperre bei keinem Rennen gestartet. Zu Beginn herrschte eine Art Unwissenheit, wie die Saison aussehen sollte und es fiel schwer, die Trainingsintensität aufrecht zu halten.“
Mit zunehmender Dauer und der Absage aller Rennen suchte er nach alternativen Trainingsmöglichkeiten und fand immer mehr Freude an Fahrten mit dem Gravelbike. Als der Saisonstart immer konkreter wurde, war es nicht einfach mental erneut auf Touren zu kommen. „Seit den Sommerferien trainiere ich wieder nach Plan und meine Form ist ebenfalls wieder auf einem ordentlichen Niveau. Ich bin froh, dass vor den Titelkämpfen noch ein Rennen stattgefunden hat“, erklärte Diederich.
Sieger des Hauptrennens war Espoirs-Fahrer Arthur Kluckers (Leopard), der sich im Massensprint durchsetzte.
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