RadioShack-Nissan-Trek trennt sich von Johan Bruyneel
RadioShack-Nissan-Trek trennt sich von Johan Bruyneel
(jg/mz) - Der Druck wurde zu hoch: Nach dem erschreckenden Bericht der US-amerikanischen Anti-Doping-Behörde Usada hat man beim Team RadioShack-Nissan-Trek die Reißleine gezogen und sich von Manager Johan Bruyneel getrennt. Dies bestätigte man am Nachmittag im Umfeld des Luxemburger ProTeams.
Dem 48-jährigen Belgier wird in dem Bericht vorgeworfen, maßgeblich an einer massiven Dopingverschwörung beim Team US Postal und später bei Discovery Channel beteiligt gewesen zu sein: „Bruyneel war in alle Details eingeweiht und an der Beschaffung und Organisation von Bluttransfusionen beteiligt. Er wies die Fahrer auf die Präsenz von Testern hin, stand in engem Kontakt mit Dr. Michele Ferrari, war stets auf dem neuesten Stand der Medizin und wusste wann ein Fahrer Epo zu sich nehmen musste, um dessen Leistung zu steigern.“
Nachdem man beim Team RadioShack-Nissan-Trek am Donnerstag noch erklärte, man wolle nicht überhastet agieren, sah man sich nun am Freitag zu dem drastischen Schritt der Trennung gezwungen, eine Trennung, die laut Pressemitteilung in beiderseitigem Einvernehmen vonstatten ging.
Bei RSNT: Bruyneel bereits ad acta
Manager Bruyneel meldete sich in den Abendstunden auf seiner Internetseite zu Wort. „Ich habe entschieden, von meinen offiziellen Teamaufgaben zurückzutreten, um mich auf meine Verteidigung zu konzentrieren und das RadioShack Nissan Trek Team vor unnötigen Ablenkungen zu beschützen. Ich bin überrascht und sehr enttäuscht, dass die Usada die Informationen in dem laufenden Verfahren gegen mich veröffentlicht, bevor ich die Möglichkeit hatte, die Beweise einzusehen und mich zu verteidigen“, schrieb der Belgier.
RadioShack-Nissan-Trek zeigte sich jedenfalls konsequent und kurz nach der offiziellen Bekanntgabe war die Ära Bruyneel bei RSNT bereits ad acta gelegt. Auf der Internetseite des Luxemburger Rennstalls war jedenfalls keine Spur mehr des ehemaligen Managers zu finden. Wer nun in seine Fußstapfen treten wird, kann nur spekuliert werden. Interessante Namen wären zum Beispiel Rolf Aldag oder Bob Stapleton.
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