Olympische Flamme in Peking ist erloschen
Olympische Flamme in Peking ist erloschen
(dpa/sid) - Mit einer farbenfrohen und symbolträchtigen Feier sind die Olympischen Winterspiele in Peking zu Ende gegangen. Im Vogelnest-Stadion sprach IOC-Präsident Thomas Bach am Sonntag von „wahrhaft außergewöhnlichen Spielen“ und erklärte die von strengen Corona-Beschränkungen und politischen Debatten geprägten 24. Winterspiele mit der offiziellen Schlussformel für beendet.
Bach verbeugte sich noch einmal demütig vor China, nach 16 gespenstischen Tagen, in denen er den kritischen Themen dieser umstrittenen Olympischen Winterspiele ausgewichen war wie einst als Fechter den Attacken auf der Planche. Er dankte den Gastgebern dafür, dass sie dem olympischen Geist „diese Bühne so hervorragend bereitet haben“.
Um 21.37 Uhr Ortszeit erlosch vor den Augen von Chinas Präsident Xi Jinping als Tribünengast auch das olympische Feuer. Die nächsten Winterspiele werden 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo ausgetragen. Zwei Jahre zuvor wird die Flamme das nächste Mal entzündet, wenn Paris 2024 der Gastgeber der Sommerspiele sein wird.
Spiel mit Licht und Schnee
Der vom berühmten chinesischen Regisseur Zhang Yimou arrangierte finale Akt griff die Symbolik der Eröffnungsfeier wieder auf. Das wechselnde Spiel mit Licht und Schnee zog sich durch die knapp 100-minütige Zeremonie. Die Stimmung im Stadion wirkte unbeschwerter als bei der Eröffnung. Für Luxemburg trug Skifahrer Matthieu Osch am Sonntag die Fahne.
Mit dem Symbol der Weidenrute wurden die Olympioniken verabschiedet. Dies sollte nach Angaben der Organisatoren auch als Anspielung auf ein Aufblühen nach der Corona-Pandemie verstanden werden. Bei nicht wenigen Athleten im Stadion dürfte die Schlussfeier auch von einem Gefühl der Erleichterung begleitet worden sein, nach anstrengenden und entbehrungsreichen Wochen wieder nach Hause fliegen zu dürfen.
In seiner Rede forderte Bach die gerechte Verteilung von Impfstoffen. Vor dem Hintergrund internationaler Konflikte mahnte der 68-Jährige die politischen Spitzen in aller Welt, sich ein Beispiel an „Solidarität und Frieden“ unter den Athleten zu nehmen.
Die oft emotionalen Hochglanz-Bilder von den 109 Entscheidungen in perfekten Wettkampfstätten durften die Olympia-Macher als Beleg für ihre Lobeshymnen nehmen. Auch im Erfolg der knallharten Corona-Maßnahmen in der hermetisch abgeriegelten Olympia-Blase sahen sich die Organisatoren bestätigt. Bei 1,7 Millionen Coronatests waren in den vergangenen vier Wochen 437 Infektionen festgestellt worden.
Zäune und Dauer-Überwachung
Der Preis dafür waren die Dauer-Überwachung der Beteiligten, die Zäune um die olympische Parallelwelt und die bedrückenden Berichte von Sportlern aus den Quarantänehotels. Diese Seite der Winterspiele führte schnell zur grundsätzlichen Kritik an der Wahl Chinas als Ausrichter. So waren sie auch gezeichnet von einem diplomatischen Boykott - angeführt von den USA, Kanada, Großbritannien und Australien, die keine politischen Vertreter zur Eröffnung und Schlussfeier schickten. Für Luxemburg war Großherzog Henri in Peking vertreten.
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