Marseille zeigt Leipzig die Grenzen auf
Marseille zeigt Leipzig die Grenzen auf
(dpa) - Im Hexenkessel von Marseille ist die Europa-Reise von RB Leipzig nach einem Wahnsinnsspiel zu Ende gegangen. Der deutsche Fußball-Vizemeister verlor am Donnerstagabend vor der internationalen Olympique-Rekordkulisse von rund 63 000 Zuschauern das Viertelfinal-Rückspiel der Europa League mit 2:5 und verspielte damit den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel. Nicht mal das schnellste Saisontor durch Bruma in einer atemraubenden Anfangsphase konnte die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl retten: Mit einer unfassbaren Wucht und angetrieben von ihren heißblütigen Fans fertigte OM die Gäste aus Sachsen ab, die ohne ihren angeschlagenen deutschen Nationalspieler Werner kaum etwas dagegen zu setzen hatten.
Nach der Leipziger Führung durch Bruma nach nicht einmal 70 Sekunden kam Marseille schon in der sechsten Minute zum Ausgleich, allerdings durch ein Eigentor von Ilsanker. In der neunten Minute gelang Sarr die Führung, noch vor der Pause erhöhte Thauvin auf 3:1 (38.'). Der Franzose hatte aber Glück, stand er doch knapp im Abseits.
Doch die Sachsen steckten nicht auf, durften nach dem Anschlusstreffer von Augustin (55.') wieder vom Halbfinale träumen. OM-Kapitän Payet (60.') und Sakai, ebenfalls aus einer Abseitsposition (90. + 4.'), zerstörten jedoch alle Leipziger Hoffnungen in einem Spiel, das alle Beteiligten so schnell nicht vergessen werden und sogar Marseille bisher ruhmreichste Aufholjagd aus dem Jahr 2005 - (5:1 nach 0:2) - an Dramatik noch toppte. Die Bundesliga wartet seit nun schon acht Jahren auf einen Halbfinalisten in der Europa League.
Dramatik in Salzburg
FC Salzburg hat überraschend den Sprung ins Halbfinale geschafft. Die Österreicher besiegten am Donnerstagabend zu Hause den italienischen Club Lazio Rom 4:1. Die Italiener hatten das Hinspiel vor einer Woche noch 4:2 gewonnen.
Der FC Arsenal schaffte erwartungsgemäß den Einzug in die Runde der letzten Vier. Die Londoner kamen bei ZSKA Moskau zu einem 2:2. Das Hinspiel hatte Arsenal 4:1 gewonnen. Auch Topfavorit Atletico Madrid kam weiter. Die Spanier verloren zwar 0:1 bei Sporting Lissabon, der 2:0-Heimerfolg in der Vorwoche reichte jedoch für das Halbfinale. Die Duelle der Vorschlussrunde werden am Freitagmittag ausgelost.
Für Lazio lief zunächst alles nach Plan. Nach dem 0:0-Pausenstand brachte Immobile (55.') die Gäste in Führung. Doch dann drehten die Österreicher plötzlich auf: Dabbur (56.'), Haidara (72.'), Hwang (74.') und Lainer schossen die vier Salzburger Tore (76.'), die die Überraschung perfekt machten.
Der englische Erstligist Arsenal zeigte in Moskau keine gute Leistung. Der Club geriet gar mit 0:2 in Rückstand und musste zwischenzeitlich ernsthaft um den Halbfinal-Einzug bangen. Für die Gastgeber trafen Chalov (39.') und Nababkin (50.'). Doch das Team von Trainer Arsène Wenger kam zurück und sicherte durch Tore von Welbeck (75.') und Ramsey (90. + 2.') die Teilnahme an der nächsten Runde.
Auch der spanische Topclub Atletico Madrid glänzte an diesem Abend nicht. Nach dem Hinspielerfolg musste Coach Diego Simeone noch einmal zittern. Für Sporting reichte der frühe Treffer von Montero (28.') aber nicht.
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