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Infantino: Fußball-WM 2022 bleibt in Katar
Sport 22.04.2016 Aus unserem online-Archiv
Bei der Fifa

Infantino: Fußball-WM 2022 bleibt in Katar

Will die katarische Regierung in die Pflicht nehmen: Gianni Infantino.
Bei der Fifa

Infantino: Fußball-WM 2022 bleibt in Katar

Will die katarische Regierung in die Pflicht nehmen: Gianni Infantino.
Foto: Reuters
Sport 22.04.2016 Aus unserem online-Archiv
Bei der Fifa

Infantino: Fußball-WM 2022 bleibt in Katar

Tom RÜDELL
Tom RÜDELL
Trotz Kritik am Gastgeber: Der Fifa-Präsident stärkt Katar den Rücken, fordert aber für die Arbeitsbedingungen eine "Orientierung an internationalen Standards".

(sid) - Der neue Fifa-Präsident Gianni Infantino hat trotz der Kritik am Gastgeber erneut bekräftigt, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgetragen wird. "Natürlich wird die WM dort stattfinden", sagte der Boss des Weltverbandes am Freitag am Rande seines Besuchs in Doha/Katar.

Mit Blick auf die teilweise desaströsen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen nahm Infantino die katarische Regierung jedoch in die Pflicht und kündigte an, ein Aufsichtsgremium mit unabhängigen Mitgliedern zu gründen, das die Bedingungen fortlaufend überwachen werde.

Er habe die jüngste Diskussionen um die Fifa und die Menschenrechte intensiv verfolgt und sei "sehr erfreut über die positive Reaktion" der Behörden auf das neue Aufsichtsgremium, sagte der 46 Jahre alte Schweizer: "Ich habe die zahlreichen Maßnahmen der Regierung gesehen, um die Bedingungen zu verbessern. Und ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn weitere Herausforderungen warten."

"Ich erwarte, dass den Worten Taten folgen"

Infantino habe im Gespräch mit Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani deutlich gemacht, dass sich die Arbeitsbedingungen in Katar an den internationalen Standards orientieren müssten. "Eine Weltmeisterschaft auszutragen, ist eine Möglichkeit und Chance, nachhaltig für faire Bedingungen für alle Arbeiter in Katar zu sorgen", sagte Infantino und bekräftigte: "Ich werde die Behörden beim Wort nehmen und erwarte, dass den Worten auch Taten folgen."

Jüngst hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International von Infantino ein stärkeres Engagement für die Menschenrechte im WM-Gastgeberland gefordert. "Er hat die einzigartige Möglichkeit zu zeigen, dass während seiner Präsidentschaft die Menschenrechte gestärkt werden", hatte Amnesty-Sprecher Mustafa Qadri am Mittwoch gesagt. Es sei "essentiell", dass der Fußball-Weltverband Katar auffordere, gegen die "systematische Ausbeutung" von Arbeitern auf den WM-Baustellen vorzugehen.


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