Fußball-Nationalmannschaft: Siegen und hoffen
Fußball-Nationalmannschaft: Siegen und hoffen
Wenn am Dienstagabend um 20.45 Uhr beim Duell zwischen Luxemburg und Aserbaidschan der Anpfiff ertönt, beginnen für die FLF-Auswahl die wichtigsten 90 Minuten des Jahres. In diesem letzten Länderspiel kämpfen die Luxemburger nicht nur um drei Punkte, sondern auch um den Aufstieg in die Liga B der Nations League.
Vor dem sechsten Spieltag der Gruppe 1 der Liga C belegt die Mannschaft von Nationaltrainer Luc Holtz den zweiten Platz. Am Samstag hatte die FLF-Auswahl in Zypern eine 1:2-Niederlage kassiert, Montenegro zog aufgrund des 0:0-Unentschiedens gegen Aserbaidschan wieder an den Luxemburgern vorbei.
Am Dienstagabend ist die FLF-Auswahl deshalb auf Schützenhilfe angewiesen. Sollte Montenegro das zeitgleich beginnende Spiel vor heimischer Kulisse gegen Zypern gewinnen, hat Luxemburg keine Chancen mehr auf den Gruppensieg. Wenn Montenegro einen Punkt holt, würde Luxemburg mit einem Heimsieg an die Tabellenspitze zurückkehren. Im unwahrscheinlichen Fall einer Heimniederlage Montenegros würde der FLF-Auswahl sogar ein Unentschieden reichen, um den Gruppensieg zu feiern.
Fokus auf das eigene Spiel
Am Samstag wurde Holtz stets über das Resultat auf dem anderen Platz informiert. Das könnte am Dienstag anders sein. „Ich habe nichts geplant. Wir sind komplett auf unser Spiel fokussiert, weil wir meiner Meinung nach drei Punkte benötigen, um eine Chance zu haben.“
Das Hinspiel gegen Aserbaidschan hatte die FLF-Auswahl in Überzahl knapp mit 2:1 gewonnen. Zuletzt spielte der letzte Gegner der Gruppenphase zweimal 0:0. Sowohl gegen Zypern als auch gegen Montenegro holte Aserbaidschan einen Punkt. „In den vergangenen Partien hat Aserbaidschan anders gespielt als zuvor. Alleine an der Tatsache, dass das Team zuletzt zweimal kein Gegentor kassiert hat, sieht man, dass es für uns schwierig werden wird“, so Holtz.
Personelle Engpässe
Die personelle Situation bereitet dem Nationaltrainer Sorgen. Neben Olivier Thill, der nach seiner Roten Karte gegen Montenegro bereits das Duell in Nikosia verpasst hatte, muss Holtz auf die ebenfalls gesperrten Dirk Carlson und Vahid Selimovic verzichten. Kapitän Laurent Jans, Mica Pinto, Leandro Barreiro und Aldin Skenderovic sind angeschlagen.
Da Maxime Chanot (keine Freigabe seines Clubs) und Kevin Malget (verletzt) gar nicht erst nominiert wurden, gehen Holtz vor allem in der Abwehr die Optionen aus. Neben Lars Gerson ist Enes Mahmutovic der einzig verbliebene Innenverteidiger im Aufgebot. „Leider ist unser Spielerreservoir nicht so groß wie das unserer Gegner. Wir werden möglicherweise unsere Spielidee ändern müssen und weniger dominant sein“, sagt Holtz.
Gerson fügt hinzu: „Es ist wichtig, dass wir kämpfen. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich während der Partie ein Zwischenresultat aus Montenegro hören möchte. Manchmal kann das ein Vorteil sein, andere Male wiederum nicht.“ Der 30-Jährige berichtet von einem Telefonat mit Montenegros Schlüsselspieler Sead Haksabanovic, der gemeinsam mit Gerson für Norrköping aufläuft. „Wir haben uns gegenseitig Glück gewünscht.“
Nach der Partie ist für Gerson und seine Teamkollegen nicht nur das Kapitel Nations League 2020 beendet. Schließlich ist es das wohl letzte Spiel im Stade Josy Barthel vor dem Umzug nach Kockelscheuer ins neue Stade de Luxembourg.
„Zu Beginn meiner Nationalmannschaftskarriere fand ich es noch toll, neben Frankreichs Philippe Mexès am Pissoir zu stehen“, spricht Gerson über kuriose Situationen, zu denen es im 1931 eröffneten Stadion immer wieder kam.
„Der Umzug wird uns guttun. Der Platz und die Atmosphäre werden besser sein“, meint der 30-Jährige. Nationaltrainer Holtz kann es kaum erwarten, endlich im neuen Stade de Luxembourg an der Seitenlinie zu stehen. „Es wird höchste Zeit.“
Mit etwas Glück sehen die luxemburgischen Fußballfans ihre Mannschaft dort nicht nur im kommenden Jahr in der WM-Qualifikation, sondern ab 2022 auch in der Liga B der Nations League.
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