Fola steht mit dem Rücken zur Wand
Fola steht mit dem Rücken zur Wand
(jot) - Ein Patzer ist verboten: Fola darf sich am fünften Spieltag in der BGL Ligue nicht noch einen weiteren Punktverlust erlauben, ansonsten drohen auf dem Galgenberg ungemütliche Zeiten.
Im Europapokal schrieb Fola im Sommer noch eines der schönsten Kapitel der Vereinsgeschichte. In der BGL Ligue steckt man ein paar Wochen später in die Krise. Erst zwei Punkte wurden in vier Begegnungen eingefahren. Nach der Länderspielpause soll nun eine Aufholjagd gestartet werden.
Strassen – Fola
Mit Strassen und Fola treffen zwei kriselnde Clubs aufeinander. Fola-Trainer Jeff Strasser hatte seinem Team in der Länderspielpause ein paar Tage freigegeben, um abzuschalten. Danach wurde aber wieder intensiv trainiert. Nicht in die Karten spielt es Strasser, dass insgesamt sieben Spieler verletzungsbedingt ausfallen. Vor allem in der Offensive hat der Rekordnationalspieler quasi keine Alternativen mehr. "Natürlich versuchen wir zu analysieren, warum wir mit so vielen Verletzungen zu kämpfen haben. Die meisten Blessuren haben sich die Spieler allerdings während der Begegnungen zugezogen. Von daher ist es kein Problem der Trainingssteuerung", so Strasser, der sich kämpferisch gibt: "Für uns beginnt die Saison am Sonntag so richtig, nachdem wir zu Saisonbeginn mit den Auswirkungen der Europapokalkampagne zu kämpfen hatten. Wir benötigen ein Erfolgserlebnis, um wieder ins Rollen zu kommen."
Bei Strassen feiert Roland Schaack sein Debüt auf der Trainerbank. Es wird interessant zu beobachten sein, ob Payal und Co. von der Schwächephase des Gegners profitieren können.
Differdingen – Rosport
Einen schlechten Start in die Saison hat wie Fola und Strassen auch Differdingen erwischt. Es dürfte schwer werden, noch in den Titelkampf einzugreifen. Trainer Pascal Carzaniga ist allerdings optimistisch, dass seine Mannschaft die Wende einleiten kann. "Das Vertrauen kommt zurück. Dies sieht man nicht zuletzt bei Caron und Yéyé", erklärt er. Der Franzose macht sich keine Gedanken um seinen Job. "Es gibt keine Punktevorgabe für die kommenden Spiele. Dennoch bin ich mir bewusst, dass wir am Sonntag gewinnen müssen."Der Franzose hofft auf einen frühen Führungstreffer, der Druck von seinen Spielern nehmen soll.
Rosport muss weiterhin ohne seinen Torjäger Lascak auskommen, der nach einer Operation an der Hand ausfällt. "Den Ausfall von Jeff Lascak werden wir über das Kollektiv auffangen. Wir haben nicht so viele Stürmer von seiner Qualität", betont Coach Jürgen Tücks.
US Esch – Niederkorn
Niederkorn weist eine makellose Bilanz auf. Vier Spiele, zwölf Punkte und ein Torverhältnis von 18:4. Trainer Paolo Amodio kam die Länderspielpause dennoch nicht ungelegen. "Die Spieler konnten vor dem Beginn der BGL Ligue wegen der Europapokalspiele nicht durchschnaufen." Bei der US Esch soll nun mit neuer Energie der nächste dreifache Punktgewinn her. Amodio überlässt nichts dem Zufall. "Wir haben zwei Mal auf dem synthetischen Spielfeld in Sassenheim trainiert, um uns an den Platz des Gegners zu gewöhnen."
Die US Esch hat mit dem Erfolg gegen Rosport gezeigt, dass sie in der BGL Ligue bestehen kann. Gegen Niederkorn hat der Aufsteiger nichts zu verlieren. Trainer Pedro Resende kündigt einen mutigen Auftritt an. "Auch wenn wir konzentriert und gut organisiert zu Werke gehen müssen, wollen wir nicht nur verteidigen."
F91 – Rodange
F91 weist zurzeit drei Punkte Rückstand auf Niederkorn auf. Im Duell mit Rodange dürfen sich die Schützlinge von Trainer Dino Toppmöller deshalb keinen Ausrutscher erlauben.
Der Aufsteiger ist bislang mit zehn Punkten aus vier Begegnungen neben Hostert die Überraschungsmannschaft der Saison. Trainer Séraphin Ribeiro glaubt an sein Team: "Mit F91 wartet nun ein großes Kaliber auf uns. Im Fußball gibt es immer wieder Überraschungen, das hat man zuletzt beim Spiel zwischen Frankreich und Luxemburg gesehen. Warum also nicht auch bei Rodange gegen F91?"
Jeunesse – Hostert
Jeunesse und Hostert haben in dieser Saison bislang überzeugt. Der Rekordmeister aus Esch besitzt das Potenzial, um wieder um die europäischen Plätze mitzuspielen. Soll der Sprung nach Europa gelingen, darf man sich in den Spielen gegen Außenseiter nicht viele Patzer erlauben. Trainer Marc Thomé kennt den Gegner eigenen Angaben zufolge aus dem Effeff. "Der gegnerische Trainer Henri Bossi vertraut immer denselben Spielern. Der Gegner fühlt sich auswärts nicht so wohl. Wir müssen in Führung gehen. Wenn Hostert das erste Tor erzielt, wird es schwierig. Unsere Offensivstärke und unser Durchsetzungsvermögen bei Standardsituationen sollten uns zu einem Treffer verhelfen."
Der Hosterter Trainer Bossi gibt eine simple taktische Marschrichtung vor. "Wir müssen gut stehen." Hostert hat in dieser Saison mit F91 und Fola bereits zwei Hochkaräter besiegt.
Titus Petingen - RFCU Lëtzebuerg
Titus Petingen ging nach einer 1:7-Niederlage gegen Niederkorn mit einem äußerst schlechten Gefühl in die Länderspielpause. "Wir wollen Wiedergutmachung betreiben", unterstreicht Trainer Manuel Correia. "Man muss allerdings auch betonen, dass beim Gegner alles funktioniert hat. In der vergangenen Saison ist die Mannschaft auch nicht gut in die Saison gestartet. Es ist noch vieles möglich."
Der 41-Jährige beschreibt den Gegner RFCU Lëtzebuerg als große Unbekannte. "Ich habe den Eindruck, dass beim Gegner die Automatismen zu Saisonbeginn angesichts der neuen Spieler noch nicht gestimmt haben. Es bleibt abzuwarten, ob der RFCU Lëtzebuerg in dieser Hinsicht von der Länderspielpause profitiert hat."
RFCUL-Trainer Jacques Muller verfällt noch nicht in Panik, auch wenn die Punkteausbeute bislang angesichts von zwei Zählern alles andere als optimal ist. "Die Meisterschaft befindet sich noch in einem frühen Stadium. Mit etwas mehr Glück würde unser Punktekonto anders aussehen."
Mondorf – RM Hamm Benfica
Mondorf steht mit nur einem gesammelten Punkt mit dem Rücken zur Wand. Trainer Arno Bonvini gibt sich kämpferisch. "Wenn ich nicht an einen Sieg meiner Mannschaft gegen RM Hamm Benfica glauben würde, dann bräuchte ich nicht mehr Trainer zu sein." Die Personalsituation ist allerdings kompliziert. Sechs Spieler stehen dem Coach nicht zur Verfügung.
Beim Gegner fehlt mit Yao ein Schlüsselspieler, der aus Vertragsgründen gegen seinen ehemaligen Verein nicht auflaufen darf. Trainer Dan Santos kann allerdings wieder auf die Dienste von Routinier Souto zählen, der nach seinem Urlaub wieder zur Verfügung steht. "Er wird definitiv im Aufgebot stehen. Er hat zwei Testspielbegegnungen in den Beinen."
Programm
Am Samstag: 18.00: Jeunesse – Hostert
Am Sonntag: 15.30: Titus Petingen – RFCUL
16.00: F91 – Rodange
16.00: Strassen – Fola
16.00: Mondorf – RM Hamm Benfica
16.00: US Esch – Niederkorn
19.00: Differdingen – Rosport
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