Festnahmen im belgischen Fußball, Durchsuchungen in Luxemburg
Festnahmen im belgischen Fußball, Durchsuchungen in Luxemburg
(dpa) - Im Zuge von Korruptionsermittlungen im belgischen Fußball hat die Polizei am Mittwochmorgen 44 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Mehrere Fußballvereine der ersten belgischen Liga seien davon betroffen gewesen, teilte die Bundesstaatsanwaltschaft mit.
Auch in anderen Ländern fanden zeitgleich Aktionen statt. In Frankreich, Luxemburg, Zypern, Montenegro und Mazedonien seien insgesamt 13 Häuser durchsucht worden, hieß es.
Justizpressesprecherin Diane Klein gab in einer Pressemitteilung weitere Details bekannt: Die Luxemburger Staatsanwaltschaft sei per internationalem Rechtshilfeersuchen um Unterstützung bei den Ermittlungen gegen eine kriminelle Vereinigung gebeten worden, bei der es unter anderem auch um Geldwäsche ging. Daraufhin habe ein Untersuchungsrichter Hausdurchsuchungen bei Finanzinstituten und einem Unternehmen angeordnet. Bei diesen Polizeieinsätzen sei es nicht zu einer Festnahme gekommen. Zudem wird betont, dass es kein eigenständiges Ermittlungsverfahren der Luxemburger Justizbehörden im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Betrugsfall gibt.
Wie die Agentur Belga berichtet, wurden außerdem mehrere Personen vorläufig festgenommen - darunter auch Ivan Leko. Der Kroate ist aktuell Trainer von Borussia Dortmunds Champions-League-Gegner FC Bruges. Der Verein ist amtierender belgischer Meister.
Der RSC Anderlecht bestätigte unterdessen eine Durchsuchung seiner Vereinsräume. Man arbeite uneingeschränkt mit den Behörden zusammen, hieß es in einer Erklärung. Weitere Kommentare wolle man derzeit aber nicht abgeben.
Die Pressemitteilung der belgischen Staatsanwaltschaft:
Bei den Ermittlungen geht es um Geldwäsche, Korruption und organisiertes Verbrechen, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Man gehe aber auch Fällen von „möglicher Beeinflussung von Wettbewerben“ nach. Belgiens Justizminister Koen Geens äußerte sich via Twitter zu den Vorfällen: „Spielmanipulationen untergraben die Integrität des Sports.“
Von den Durchsuchungen waren den Angaben zufolge unter anderem Verantwortliche von Vereinen, Spieler-Agenten, Schiedsrichter und Journalisten betroffen. Laut Staatsanwaltschaft dauerten die Ermittlungen bereits seit Ende 2017 an. Insgesamt seien 184 Polizisten in Belgien an den Durchsuchungen beteiligt gewesen.
