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Ex-Doper greifen UCI-Präsident an
Sport 16.11.2017 Aus unserem online-Archiv
Nach Interview im "Luxemburger Wort"

Ex-Doper greifen UCI-Präsident an

Lance Armstrong begegnet den Aussagen von David Lappartient mit Zynismus.
Nach Interview im "Luxemburger Wort"

Ex-Doper greifen UCI-Präsident an

Lance Armstrong begegnet den Aussagen von David Lappartient mit Zynismus.
Foto: Reuters
Sport 16.11.2017 Aus unserem online-Archiv
Nach Interview im "Luxemburger Wort"

Ex-Doper greifen UCI-Präsident an

UCI-Präsident David Lappartient hat mit seinen Aussagen im "Luxemburger Wort" prominente Kritik ausgelöst. Unter anderem melden sich Lance Armstrong und Michael Rasmussen zu Wort.

(jan) - Ein Interview aus dem "Luxemburger Wort" macht derzeit in der Radsportszene die Runde. UCI-Präsident David Lappartient findet darin klare Worte in Bezug auf ehemalige Dopingsünder: "Ehemalige Doper haben im Radsport nichts mehr zu suchen. Alles andere ist scheinheilig. [...] Sie haben dem Radsport einen immensen Imageschaden zugefügt und müssen mit den Konsequenzen leben."

Ein prominenter Vertreter, der sich davon offenbar angesprochen fühlt, meldet sich daraufhin zu Wort. "DRINGEND - Der Radsport wird demnächst einen Haufen Leute brauchen, um Teams zu managen, Fahrer zu trainieren, im Feld mitzufahren, Veranstaltungen zu organisieren, im Fernsehen zu kommentieren oder sogar für die UCI zu arbeiten", twitterte Lance Armstrong, dessen insgesamt sieben Tour-de-France-Titel nach einem Dopingskandal aberkannt wurden. "Senden Sie ihre Lebensläufe an David Lappartient."

Auch der Däne Michael Rasmussen, der 2013 in einem Geständnis eingeräumt hatte, zwischen 1998 und 2010 fast ununterbrochen gedopt zu haben, sparte nicht mit Kritik an den Aussagen des Verbandschefs. "Wenn er das wirklich glaubt, hätte er damit anfangen können, in seinem eigenen französischen Verband aufzuräumen, als er dort Chef war", sagte der 43-Jährige dem "Ekstra Bladet" sinngemäß. "Er hätte mit Marc Madiot (Teammanager FDJ, Anm. d. Red.) beginnen können, der zugegeben hat, dass er gedopt hat."

Michael Rasmussen arbeitet jetzt als Journalist.
Michael Rasmussen arbeitet jetzt als Journalist.
Foto: AP

Mit Alejandro Valverde (Movistar) und Alberto Contador (bis 2017 Trek) führt Rasmussen weitere Beispiele früherer Sünder an, die weiterhin in der Szene aktiv sind. "Im Radsport ist es genauso wie in der Gesellschaft. Wenn sie ihre Zeit abgesessen haben, haben sie das Recht, gleichberechtigt in die Gesellschaft zurückzukehren."

Lappartient hatte in dem Interview gesagt, dass es mittlerweile ein Abkommen mit den Fahrern gebe, dass ehemalige Doper nicht mehr als Teammanager oder Sportliche Leiter arbeiten können. "Wenn ich mich gut erinnere, ist diese Übereinkunft seit 2011 gültig." Brisant: Vor gerade einmal zwei Wochen besuchte der UCI-Präsident Kasachstan, um mit den dortigen Funktionären über die Zukunft des Radsports zu sprechen. Dort empfing ihn unter anderem Verbands-Vize Alexander Vinokourov, der 2006 in den Dopingskandal Fuentes verstrickt gewesen war.


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 / AFP PHOTO / PASCAL PAVANI
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