Champions League: Mourinho setzt auf Glücksfrisur
Champions League: Mourinho setzt auf Glücksfrisur
Exzentriker José Mourinho ging nach den jüngsten Problemen mit seinen Spielern wieder mal aufs Ganze. The Special One ließ sich beim Londoner Starfriseur Haks Oscar den Schädel ordentlich rasieren. Schon zwei Mal hatte ihm der Kurzhaarschnitt Glück gebracht. Und auch jetzt hofft der Starcoach auf die Wende zum Guten.
Bislang nämlich fällt die Bilanz für den Portugiesen noch nicht so glanzvoll aus wie erhofft. Nach acht Siegen aus 14 Spielen steht Tottenham Hotspur in der englischen Premier League auf Platz fünf - die Teilnahme an der Königsklasse ist in Gefahr. Ein frühes Aus im Achtelfinale der Champions League gegen den extrem motivierten Emporkömmling RB Leipzig (am Mittwoch, 21 Uhr) würde die Lage erschweren.
Hinzu kommt, dass der 57-Jährige auch bei Tottenham wieder mal mit Stars über Kreuz liegt. Laut "Sun" sollen sich einige Profis "bestürzt" über die "veraltete Taktik" und das "wenig inspirierende Training" des Trainers geäußert haben. Bei den Einheiten stehen demnach immer wieder lange Bälle und Standardsituationen auf dem Programm.
Ärger mit den Spielern
Im Spielerkreis kam auch nicht gut an, dass Mourinho den 60-Millionen-Neuzugang Ndombélé wegen angeblich fehlender Fitness häufig links liegen ließ. Und Verteidiger Rose soll sich bereits darüber beklagt haben, dass er mehrmals aus dem Kader gestrichen wurde. Spieler und Trainer lieferten sich angeblich schon heiße Wortgefechte.
Dabei war Mourinho Ende November noch mit großen Hoffnungen an der New White Hart Lane gestartet. Die Bosse statteten den zweimaligen Champions-League-Sieger mit einem üppigen Vertrag bis 2023 aus. Stolze 17,5 Millionen Euro soll der Startrainer bei seiner dritten Premier-League-Station pro Saison bekommen. Nach dem Aus des Langzeittrainers Mauricio Pochettino hatte sich die Clubführung eine neue Ära in dem für über eine Milliarde Euro umgebauten Stadion erhofft.
Der Argentinier hatte die Spurs in der vergangenen Saison noch bis ins Champions-League-Finale geführt, musste dort aber dem FC Liverpool den Titel überlassen. In der neuen Saison lief unter Pochettino nicht mehr viel zusammen, schließlich musste er seinen Hut nehmen.
Um nicht in ähnliche Turbulenzen zu geraten, lässt Mourinho nichts unversucht und erinnerte sich dabei an den alten Frisurentrick. Der Stoppelschnitt hatte ihm schon 2006 bei Chelsea geholfen, als er im Anschluss neun von elf Saisonspielen gewann. In der Saison 2012/2013 holte er ebenfalls mit Chelsea nach einem Radikalschnitt acht Siege aus zehn Spielen.
Und auch die neueste Kurzhaarfrisur erzielte bereits die erhoffte Wirkung: In Spiel eins am Wochenende in der Liga bei Aston Villa siegte Tottenham durch ein Tor von Son in der Nachspielzeit 3:2. Dabei brach sich der Südkoreaner allerdings den Arm - und wird nun gegen Leipzig fehlen. Ob die Haare des Trainers den Spurs trotzdem zum Sieg verhelfen, wird sich zeigen.
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