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Champions League: Acht Minuten fehlen zur Sensation
Sport 2 Min. 12.08.2020 Aus unserem online-Archiv

Champions League: Acht Minuten fehlen zur Sensation

Die Pariser Stars Neymar (l.) und Kylian Mbappé feiern das 2:1.

Champions League: Acht Minuten fehlen zur Sensation

Die Pariser Stars Neymar (l.) und Kylian Mbappé feiern das 2:1.
Foto: AFP
Sport 2 Min. 12.08.2020 Aus unserem online-Archiv

Champions League: Acht Minuten fehlen zur Sensation

Atalanta stand schon mit einem Fuß im Halbfinale der Champions League. Doch die Fußballstars von Paris SG drehten erst nach 90 Minuten richtig auf.

(dpa) - Dank zwei später Glücksmomente darf Paris SG vom großen Coup in der Champions League träumen. Marquinhos (90.') und Choupo-Moting (90.+3.') trafen beim glücklichen 2:1 im Viertelfinale des Finalturniers der Königsklasse in Lissabon gegen Atalanta Bergamo kurz vor Schluss. Im Halbfinale am 18. August trifft der französische Serienmeister auf Atletico Madrid oder RB Leipzig.

Pasalic (27.') hatte Atalanta, den Club aus der mit am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen italienischen Stadt, in Führung gebracht. Der vermeintliche Außenseiter war über weite Strecken das bessere Team - doch dann waren im fast menschenleeren Estadio da Luz Marquinhos und der eingewechselte Choupo-Moting im entscheidenden Moment zur Stelle. PSG steht erstmals seit 25 Jahren wieder in der Vorschlussrunde.

Mbappé zunächst nur auf der Bank

Trainer Thomas Tuchel, der nach einem Mittelfußbruch mit dicker Schiene an der Seitenlinie saß, wirkte in der Anfangsphase noch überhaupt nicht zufrieden. Der 46-Jährige gestikulierte, verzog das Gesicht - und als sein brasilianischer Stürmerstar Neymar bereits in der 3.'  frei vor dem Tor die erste Großchance vergab, schlug Tuchel die Hände vor dem Gesicht zusammen. Neymars kongenialer Partner in der PSG-Offensive, der französische Weltmeister Mbappé, wurde nach einer Verletzung noch nicht ganz fit erst nach gut einer Stunde eingewechselt. 

Atalanta spielte bissig, mit hohem Pressing und ohne Respekt vor den großen Pariser Namen. Startrainer Pep Guardiola, in der Gruppenphase mit Manchester City Gegner von Atalanta, hatte ein Spiel gegen die Lombarden mal mit einem Zahnarztbesuch verglichen: „Man leidet immer.“

Torschütze Mario Pasalic und Bergamo lieferten gegen Paris SG um Presnel Kimpembe (l.) einen leidenschaftlichen Kampf.
Torschütze Mario Pasalic und Bergamo lieferten gegen Paris SG um Presnel Kimpembe (l.) einen leidenschaftlichen Kampf.
Foto: AFP

Die Geschwindigkeit fehlt

Und Paris tat sich schwer. Neymar zeigte seine Extraklasse zwar in Einzelaktionen an. Ein Fernschuss des 28-Jährigen von der Strafraumgrenze ging nur knapp vorbei (28.'). Eine weitere Großchance vergab er kläglich (42.'). Insgesamt fehlte PSG aber zu oft die Geschwindigkeit, um die clever und mit hohem Laufaufwand verteidigende Bergamo-Defensive auszuspielen. In der Phase, in der sich Paris zumindest mehr Ballbesitz sicherte, traf Pasalic mit einem starken Linksschuss ins Tor. Mit dem Halbzeitpfiff zog sich Tuchel auf seinen Krücken mit zusammengepressten Lippen in die Kabine zurück.

Atalanta ließ auch nach der Führung keinen Zentimeter nach. Djimsiti hätte nach einem Freistoß erhöhen können, verfehlte das Pariser Tor aber knapp (58.'). Die PSG-Profis, die in den vergangenen fünf Monaten nur zwei Pflichtspiele absolviert hatten, bemühten sich in der zweiten Halbzeit zunehmend um die Spielkontrolle - die blieb aber abhängig von den Einzelkönnern. Mbappé scheiterte an Bergamo-Torwart Sportiello (74.'). Zu allem Überfluss musste PSG-Torwart Navas verletzt ausgewechselt werden (79.'). Marquinhos und Choupo-Moting ließen sich davon nicht aufhalten.    

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