Auf in die Ardennen
Auf in die Ardennen
Am Sonntag beginnt mit dem Amstel Gold Race die Woche der Ardennenklassiker im Radsport. Es folgen die Flèche Wallonne am Mittwoch und Liège-Bastogne-Liège am Sonntag nächster Woche - eines der ältesten Rennen, das zu den fünf Radsportmonumenten gehört.
Auch bei den Luxemburger Anhängern erfreuen sich diese drei Klassiker großer Beliebtheit. Auch deshalb ist der Ardennenblock neben der Tour de France das zweite große Ziel für Bob Jungels.
Bob Jungels
Der Quick-Step-Profi ist einer von vier zu beachtenden Fahrern seines Teams, allerdings nicht der Kapitän. "Philippe Gilbert ist unser erster Mann, aber auch Julian Alaphilippe ist einer unserer Leader", so Jungels, der auch auf eigene Karte fahren könnte: "Es hängt vieles vom jeweiligen Rennszenario ab." Demnach dürfen sich seine Fans Hoffnungen machen, dass der Luxemburger Meister ganz vorne zu sehen sein wird. Die Form passt, auch wenn er bei der Flèche Brabançonne am vergangenen Mittwoch am Ende nicht vorne mithalten konnte. "Das ist dem fehlenden Rennrhythmus der vergangenen Wochen geschuldet gewesen", begründet Jungels, der eine Ansage macht: "Ich bin bereit!"
Ben Gastauer
Der Ag2r-Profi verrichtet wie immer die Arbeit im Hintergrund: "Mich sollte man nicht in einer Ausreißergruppe erwarten." Das sei für sein Team bei den Ardennenklassikern ohnehin nicht allzu sinnvoll, höchstens wohl beim Amstel Gold Race. Das niederländische Rennen mag Gastauer nicht allzu sehr: „Ich bevorzuge Liège-Bastogne-Liège, weil es ein langes und hartes Rennen mit längeren Anstiegen ist. Beim Amstel Gold Race gibt es so viele Richtungs- und Rhythmuswechsel. Zudem sind die Straßen eng und es sind viele Kreisverkehre zu umfahren.“
Gastauer wird demnach beim Amstel Gold Race für seine Teamkapitäne Oliver Naesen (B) und Silvain Dillier (CH) arbeiten, bei der Flèche Wallonne und Liège-Bastogne-Liège ist Romain Bardet (F) der Leader des Ag2r-Teams.
Die Strecke
Ganze 35 Anstiege stehen auf den 263 km zwischen Maastricht und Berg-en-Terblijt bei Valkenburg an. Die Streckenänderungen könnten das Finale erneut spektakulärer machen. Der bekannte Cauberg wird zwar drei Mal passiert, aber wie bereits im Vorjahr nicht in der letzten Runde, die gut 15 km lang ist. Das soll mehr Spannung bringen, warteten die Favoriten in den Vorjahren doch meistens bis zum Schlussanstieg, um um den Sieg zu kämpfen.
Nach der vorletzten Zieldurchfahrt in Berg-en-Terblijt geht es sofort zum Geulhemmerberg. Anschließend führt die Route nicht mehr über eine breite Straße, sondern eine enge Abfahrt (Kuitenbergweg). Das bringt mit sich, dass sich die Fahrer schon vor beziehungsweise im Anstieg vorne in der Gruppe platzieren sollten.
Danach nehmen die Profis recht schnell den Bemelerberg in Angriff, der sich sieben Kilometer vor dem Ziel befindet. Bis zum letzten Kilometer führt die Strecke dann erneut über enge, ansteigende Straßen. Diese Streckenführung spielt also vor allem Ausreißern in die Karten. Das weiß auch Wilfried Peeters, Sportlicher Leiter bei Quick-Step: "Das Amstel Gold Race ist eines der Rennen, bei denen du immer wach sein musst. Es wird viel um die guten Positionen gekämpft. Am richtigen Platz zur richtigen Zeit zu sein, macht den Unterschied. Aber um bis dahin zu kommen, muss der Fahrer nicht nur intelligent sein, sondern auch die Beine dazu haben. Es ist sehr wichtig, vorne zu sein, denn die engen Straßen erschweren eine organisierte Verfolgungsjagd erheblich."
Die Favoriten
Der Belgier Gilbert, der als König des Caubergs bezeichnet wird, könnte seinen fünften Sieg beim Amstel Gold Race holen. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht und vor allem beim niederländischen Klassiker ist eine Prognose schwer. Den ganz großen Favoriten, wie zum Beispiel bei der Flèche Wallonne mit Alejandro Valverde (E/Movistar), gibt es nicht. Folgende Topfahrer kommen für einen Sieg infrage:
- Julian Alaphilippe (F/Quick-Step)
- Sonny Colbrelli (I/Bahrain)
- Rui Costa (P/UAE Emirates)
- Philippe Gilbert (B/Quick-Step)
- Bob Jungels (Quick-Step)
- Roman Kreuziger (CZE/Mitchelton)
- Michal Kwiatkowski (PL/Sky)
- Dan Martin (IRL/UAE Emirates)
- Michael Matthews (AUS/Sunweb)
- Vincenzo Nibali (I/Bahrain)
- Peter Sagan (SVK/Bora)
- Alejandro Valverde (E/Movistar)
- Greg van Avermaet (B/BMC)
- Tim Wellens (B/Lotto Soudal)
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