Es geht um die globale Zukunft
Es geht um die globale Zukunft
Nachhaltig agieren und investieren, das ist das Ziel vieler Menschen und weltweit immer mehr Unternehmen. Um genau zu definieren, was Nachhaltigkeit im Investmentbereich ist, haben im Jahr 2006 internationale Investoren gemeinsam mit den Vereinten Nationen Prinzipien erarbeitet und damit internationale Standards gesetzt. Der Grundgedanke dabei: Asset Manager und institutionelle Investoren haben mit ihren Entscheidungen eine maßgebliche Hebelwirkung, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.
Stichwort PRI
Die Nachhaltigkeitskriterien wurden als „Principles for Responsible Investment“ (kurz PRI) zusammengefasst. PRI hat sich seither zu einer der Initiativen für verantwortliches Investieren entwickelt, die global das höchste Ansehen genießen. Insgesamt wurden sechs Prinzipien für verantwortliches Investieren definiert. Investoren sollen so ein besseres Verständnis für die Auswirkungen nachhaltiger Investments erhalten. Man will sie dazu bringen, den Nachhaltigkeitsgedanken in ihre Investitionsentscheidungsprozesse einzubauen. Seit 2006 haben weit über 3 000 Stakeholder mit Vermögenswerten von über 120 Milliarden Dollar sich den PRI verschrieben und erlauben es auch kleinen Anlegern, einen Teil zu einer besseren, sauberen und gerechteren Welt beizutragen.
Wirtschaft & Finanzen Hand in Hand
Im Grunde ist die Sache mit den PRI einfach eine Kombination aus gutem Willen, gesundem Menschenverstand und Best Practices im Anlagebereich, die mit verschiedenen fundamentalen Werten kombiniert werden können (wirtschaftliche, finanzielle, gesellschaftliche Werte usw.). Vor diesem Hintergrund sollte man als Investor verstehen, dass Finanzen und Wirtschaft eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Es wird heute immer offensichtlicher, dass Unternehmen und ihren Führungskräften eine wichtige Rolle im Kampf gegen soziale und ökologische Probleme zukommt. In diesem Kontext ist es auch kein Zufall, dass viele Unternehmen Kunden und Lieferanten und andere Akteure auf dieselbe Stufe gehoben haben wie Aktionäre. Selbst Alfred Rappaport, der berühmte Ökonom und Verteidiger des Konzepts der Shareholder Value in den 1980er-Jahren hat seinen Blickwinkel geändert. 2011 warnte er in seinem viel beachteten Buch den Kapitalismus vor kurzfristigem Denken und Handeln.

A propos kurzfristiges Handeln: Theodore Levitt, amerikanischer Ökonom und Professor an der Harvard Business School, prägte nicht nur den Begriff der Globalisierung, sondern prägte auch das Phänomen der „Marketing-Kurzsichtigkeit”. Gemäß einem von Levitt im Jahr 1960 veröffentlichten Artikel, werden Unternehmen letztlich erfolgreicher sein, wenn sie sich darauf konzentrieren, echte Kundenanforderungen zu erfüllen, statt sich selbst in eine eng definierte Produktlogik zu pressen. Levitt zufolge betrifft „Marketing-Kurzsichtigkeit“ das gesamte Unternehmen und nicht nur die Marketing-Abteilung. Als Beispiel nannte er stellvertretend für andere Sparten die Öl- und Gasunternehmen. Seine These: Kunden brauchen Energie. Unternehmen setzten dies jedoch mit dem Bedarf nach chemischen Energieträgern wie Öl und Benzin gleich (obwohl es in Wirklichkeit diverse andere Energiequellen gibt). Die Ölindustrie konzentrierte ihre Bemühungen demzufolge ausschließlich darauf, die Förderung des Produkts selbst zu verbessern, um so der wachsenden Bevölkerung und Nachfrage gerecht zu werden. Die Branche war ölorientiert statt energieorientiert und damit produktorientiert statt kundenorientiert.
Millennials bringen den Wandel
In Sachen nachhaltiges Investieren sollte uns eins klar sein: Halten Millennials das Zepter erst einmal in der Hand, werden sich die Anlageprioritäten ändern und Transparenz wird zum neuen Leitmotiv. Unternehmen werden die Interessen aller und nicht nur die ihrer Aktionäre immer stärker berücksichtigen müssen. Das gilt ganz besonders in Sachen Klimaschutz.
Die Millennials setzen andere Prioritäten.
Sollen die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und die Klimaziele des Pariser Abkommens eingehalten werden, so ist in den kommenden Jahren eine Mobilisierung von Kapital in noch nie dagewesener Höhe erforderlich. Realistisch gesehen ist es für Regierungen und Unternehmen allein unmöglich, diesen Kraftakt zu vollbringen. Daher sind auch die Anleger gefragt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Einbindung von Nachhaltigkeit in Geschäftsmodelle eng mit dem Wertschöpfungspotenzial für Aktionäre verknüpft ist. Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investieren ist demnach keine Modeerscheinung, sondern eine Voraussetzung für unsere gemeinsame Zukunft. Nachhaltigkeit ist bei Weitem das dringlichste Thema, mit dem Anlageexperten im 21. Jahrhundert konfrontiert sein werden.
Zusätzliche interessante Informationen über die Verwaltung Ihrer Finanzen oder die Verwirklichung Ihrer Projekte finden Sie unter www.my-life.lu. Zögern Sie auch nicht, Ihren Kundenberater der BIL direkt zu kontaktieren.
Marc Glesener
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.