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Wird das Auto das neue Tiny House?
Kommentar Politik 04.02.2023
Wohnungskrise in Luxemburg

Wird das Auto das neue Tiny House?

In Luxemburg muss dringend erschwinglicher Wohnraum geschaffen werden.
Wohnungskrise in Luxemburg

Wird das Auto das neue Tiny House?

In Luxemburg muss dringend erschwinglicher Wohnraum geschaffen werden.
Foto: Shutterstock
Kommentar Politik 04.02.2023
Wohnungskrise in Luxemburg

Wird das Auto das neue Tiny House?

Liz MIKOS
Liz MIKOS
Die Wohnungskrise spitzt sich zu. Immer mehr Menschen suchen händeringend nach erschwinglichem Wohnraum - das Angebot ist mehr als überschaubar.

Das Eigenheim bleibt für junge Luxemburger ein ferner Traum. Wer aus dem Hotel Mama in die eigenen vier Wände ziehen möchte, braucht ordentlich Zaster auf dem Konto – die ersten Gehälter aufs Sparkonto zu überweisen, reicht bei Weitem nicht aus. Pro Quadratmeter Wohnfläche zahlen Menschen in Luxemburg derzeit nämlich im Schnitt etwa 10.000 Euro. Eine Zweizimmerwohnung kostet dann schon mal eine halbe Million oder mehr. Ohne Zinsen. Summen, die Berufsanfänger, die oft noch den Studienkredit zurückzahlen müssen, nicht aufbringen können.


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Déi Lénk: „Der Staat muss massiv öffentlichen Wohnraum schaffen“
Die Linken schlagen Lösungen vor, mit denen die Wohnungsbaukrise ihrer Meinung nach in den Griff zu bekommen wäre. Voraussetzung sei der politische Wille.

Die hohen Immobilienpreise sowie steigende Zinsen und Baukosten machen die Investition in eine Eigentumswohnung nahezu unmöglich. Nach einem fünfjährigen Studium im Ausland, das einem die Tür in die Berufswelt öffnet, starten Absolventen in den Zwanzigern mit Schulden in Höhe von etwa 40.000 Euro in einen neuen, sehr ernüchternden Lebensabschnitt.

Der Staat muss endlich erschwinglichen Wohnraum schaffen. Nur wie? Das weiß der Staat allem Anschein nach auch nicht.

Das hart erarbeitete Anfangsgehalt wird von Finanzberatern belächelt – die Bank leiht nämlich nur so viel, dass jungen Schuldnern am Ende des Monats noch 1.700 Euro zum „Überleben“ übrig bleiben. Diese Wortwahl verleiht der fast schon tragikomischen Lage noch zusätzlichen, geschmacklosen Witz. Für die Summe, die sich die meisten Berufsanfänger leihen können, kann man sich immerhin in Luxemburg-Stadt einen schicken Parkplatz kaufen. Vielleicht wird für die Generation U30 bald auch das Auto zum neuen Tiny House.


ARCHIV - 13.10.2021, Berlin: An einem Baukran wird Baumaterial auf einer Baustelle des Quartiers Heidestraße transportiert. (zu dpa «Statistisches Bundesamt zu Baugenehmigungen, August 2022») Foto: Carsten Koall/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wohnungskrise: Die falsche Politik zum falschen Zeitpunkt
Obwohl die Politik seit Monaten um den Rückgang der Bauaktivität - besonders im Wohnungsbau - weiß, hat sie Maßnahmen beschlossen, die die Aktivität weiter bremsen.

Was muss also passieren? Der Staat muss endlich erschwinglichen Wohnraum schaffen. Nur wie? Das weiß der Staat allem Anschein nach auch nicht. Die Situation ist geradezu deprimierend. Fakt ist aber: Nimmt die Wohnungssituation im Großherzogtum nicht bald eine Kehrtwende, werden Mehrgenerationenhäuser wieder zur neuen Normalität. Allerdings nicht, weil die Kinder so fürsorglich sind, sondern weil sie sich schlicht kein eigenes Dach mehr über dem Kopf leisten können.

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