"Wir singen nicht das Lied des Bistums"
"Wir singen nicht das Lied des Bistums"
(jag) - Die CSV wird ihre Kandidatenlisten für die Parlamentswahlen nach den Gemeindewahlen 2017 vorstellen. Dies erklärte CSV-Parteipräsident Marc Spautz im RTL-Morgeninterview. In gut einer Woche wird der CSV-Spitzenkandidat auf einem Konvent gekürt, so wie es die überarbeiteten Parteistatuten vorsehen. Claude Wiseler wird dann die Partei in die Wahlen führen. Spautz betonte aber, dass die Herausforderer keine Pseudokandidaten seien. Wiseler wird die politische Grundausrichtung der CSV für die nächsten Jahre vorstellen, das eigentliche Wahlprogramm wird allerdings erst später erarbeitet.
Spautz wollte sicht nicht festlegen ob Viviane Reding im Süden oder im Zentrum antreten will. Auch die Frage nach einer eventuellen Kandidatur von Luc Frieden ließ Spautz offen, ohne aber zu dementieren. Dieser hatte in Interviews bereits europapolitische Ambitionen angekündigt.
Fest steht aber, dass der Spitzenkandidat nicht bei den Gemeindewahlen antreten werde. Spautz selbst wird allerdings auch bei den Kommunalwahlen in Schifflingen auf der Kandidatenliste sein, das aber nicht mit dem Ziel, Bürgermeister zu werden.
Wir singen nicht das Lied des Bistums und haben dies auch nie getan, so Spautz zum Verhältnis CSV-Kirche. Man sei alles andere als erfreut über die aktuelle Entwicklung. Wolle man das aktuelle Gesetz betreffend die Trennung von Kirche und Staat wieder rückgängig machen, bräuchte man entweder eine absolute Mehrheit oder einen Koalitionspartner, der dies mittragen würde. Spautz zeigte sich in dieser Hinsicht aber eher skeptisch.
Die Verhandlungen zwischen Bistum und Staat hinsichtlich der Abschaffung des Religionsunterrichts und der Trennung zwischen Kirche und Staat seien erstaunlich schnell abgeschlossen worden. Dabei seien diese Themen nicht einmal Inhalt der Referendumsfragen gewesen. Spautz kritisierte, dass die verantwortlichen Verhandlungsführer nach Abschluss der Gespräche in der Versenkung verschwunden seien und andere jetzt die Suppe auslöffeln müssten. Es sei auch nicht Sache der Gemeinden, diese Probleme zu lösen, sondern der Kultusminister sei jetzt gefragt.
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