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"Wir haben es versäumt, die Demokratie zur stärken"
Politik 26.07.2016 Aus unserem online-Archiv
Amnesty International Luxemburg

"Wir haben es versäumt, die Demokratie zur stärken"

Seit dem Zweiten Weltkrieg waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht.
Amnesty International Luxemburg

"Wir haben es versäumt, die Demokratie zur stärken"

Seit dem Zweiten Weltkrieg waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht.
Foto: Dani Schumacher
Politik 26.07.2016 Aus unserem online-Archiv
Amnesty International Luxemburg

"Wir haben es versäumt, die Demokratie zur stärken"

Danielle SCHUMACHER
Danielle SCHUMACHER
Die Flüchtlingskrise und die Verletzung der Menschenrechte sind für Amnesty International die größten Herausforderungen im vergangenen Jahr. Gleichzeitig war die Unterstützung für die Hilfsorganisation so groß wie selten zuvor.

(DS) - Für Amnesty International Luxemburg war 2015 ein schwieriges Jahr. Weltweit waren seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie so viele Menschen auf der Flucht. Die Organisation sieht denn auch in der Flüchtlingskrise eine der größten Herausforderungen der vergangenen Jahre.

Die Flüchtlingswelle ist laut AI-Präsident David Pereira auch auf die miserable Menschenrechtssituation in vielen Ländern zurückzuführen: "Wir haben es in der Vergangenheit versäumt, die Demokratie zu stärken", so Pereira am Dienstag bei der Vorstellung des Jahresberichts 2015.

Die westliche Staatengemeinschaft habe jahrelang gerne Geschäfte mit Diktatoren gemacht, anstatt gegen die Verletzung der Menschenrechte in diesen Ländern aktiv vorzugehen.

Welle der Solidarität

Angesichts der weltweit schwierigen Lage hat aber auch die Solidarität zugenommen. Amnesty verweist in dem Jahresbericht gleich auf eine ganze Reihe von Aktionen hin, die allesamt eine sehr große Unterstützung fanden, etwa ein Flashmob zugunsten der in Mexiko verschleppten Studenten.

Auch die zahlreichen Petitionen, die Amnesty im vergangenen Jahr lanciert hatte, wurden von sehr vielen Menschen getragen. Laut AI-Direktor Stan Brabant konnten 40 Prozent mehr Unterschriften gesammelt werden als noch 2014.

Bei den  verschiedenen Aktionen wurden etwa doppelt so viele Teilnehmer gezählt wie im Vorjahr. Auch die Zahl der Mitglieder stieg merklich an. Insgesamt verbuchte Amnesty 2015 einnahmen in Höhe von fast 400.000 Euro, die Spenden machten 38 Prozent aus.


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