Werteunterricht in der Grundschule: 2.300 Einschreibungen für die Fortbildung
Werteunterricht in der Grundschule: 2.300 Einschreibungen für die Fortbildung
(DS) - Wenn ab der Rentrée 2017-2018 auch in der Grundschule der Religions- und der Moralkundeunterricht durch den allgemeinen Werteunterricht ersetzt wird, braucht es genügend Lehrer, die das neue Fach unterrichten können. Zur Zeit laufen die speziellen Fortbildungskurse, die auf sehr großes Interesse stoßen. Laut den Angaben des Bildungsministeriums haben sich insgesamt 2.300 Interessenten für den 16-stündigen Kurs eingeschrieben.
Bei den meisten Teilnehmern handelt es sich um Grundschullehrer, die neben ihrer "normalen" Tätigkeit auch den Werteunterricht übernehmen wollen. Es haben sich aber auch viele Lehrbeauftragte sowie eine Reihe von ehemaligen Religionslehrern gemeldet.
Wie das Ministerium weiter mitteilte, soll eine erste Gruppe von 1.200 Teilnehmern ihre Fortbildung noch vor der Sommerpause abschließen können. Eine zweite Gruppe wird die Weiterbildungskurse wahrscheinlich im Herbst zu Beginn des ersten Trimesters beenden.
Der Werteunterricht in der Grundschule war am Mittwoch auch Thema im Bildungsausschuss. Die Mitglieder setzten sich mit dem Gutachten des Staatsrats auseinander und kamen zum Schluss, dass sie den Bemerkungen der Hohen Körperschaft Rechnung tragen wollen.
CSV lehnt Werteunterricht ab
Die CSV will die Änderungsanträge allerdings nicht mittragen, weil sie den Gesetzentwurf als solchen ablehnt: "Wir sind nach wie vor für die Wahlmöglichkeit zwischen dem Religions- und dem Moralkundeunterricht", so der Laurent Zeimet (CSV). Die Christsozialen hatten im vergangenen Juli ebenfalls gegen den Gesetzentwurf zur Einführung des Werteunterrichts im Secondaire gestimmt.
Zum Berichterstatter des Gesetzentwurfs 7010 wurde der Ausschussvorsitzende Lex Delles (DP) ernannt.
In der Schwebe
Noch nicht geklärt ist allerdings, wie es mit den ehemaligen Religionslehrern weitergehen wird. In seinem Gutachten hatte der Staatsrat den entsprechenden Gesetzentwurf, der regeln soll, unter welchen Bedingungen sie das neue Fach "Leben und Gesellschaft" unterrichten dürfen, mit mehreren formellen Einwänden belegt.
Offiziell stand das Gutachten am Mittwoch zwar nicht auf der Tagesordnung des Bildungsausschusses, allerdings sind sich die Abgeordneten bewusst, dass die Zeit drängt. So wollen die Mitglieder der Kommission demnächst Rücksprache mit den Interessenvertretern der ehemaligen Religionslehrern halten.
