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Wenn selbst subventionierte Wohnungen unerschwinglich werden
Politik 2 Min. 25.05.2023
Jahresbericht 2022

Wenn selbst subventionierte Wohnungen unerschwinglich werden

Beim Projekt Elmen konnte die SNHBM während der Verkaufsphasen nicht alle Häuser und Wohnungen an den Mann beziehungsweise die Frau bringen.
Jahresbericht 2022

Wenn selbst subventionierte Wohnungen unerschwinglich werden

Beim Projekt Elmen konnte die SNHBM während der Verkaufsphasen nicht alle Häuser und Wohnungen an den Mann beziehungsweise die Frau bringen.
Foto: Simon Schmitt
Politik 2 Min. 25.05.2023
Jahresbericht 2022

Wenn selbst subventionierte Wohnungen unerschwinglich werden

Michèle GANTENBEIN
Michèle GANTENBEIN
Die Wohnungsbaugesellschaft SNHBM bleibt auf Wohnungen sitzen, weil potenzielle Käufer keinen Kredit bekommen.

Die Société nationale des habitations à bon marché (SNHBM) baut seit über 100 Jahren erschwingliche Wohnungen, doch wegen der gestiegenen Baukosten sind auch die SNHBM-Wohnungen teurer geworden. Hinzu kommen die hohen Kreditzinsen, sodass mittlerweile viele Haushalte, die aufgrund ihrer Einkommenssituation für eine subventionierte Wohnung infrage kommen, sich selbst diese nicht leisten können. 


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Das wiederum führt dazu, dass die SNHBM, trotz ungebrochenem Interesse (8.732 Interessenten im Jahr 2022), einen Teil ihrer Wohnungen nicht verkauft, „was wir bis dato noch nie hatten“, so Direktor Guy Entringer am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts 2022. 

Bei den „unverkäuflichen“ Immobilien handelt es sich Entringer zufolge vor allem um Einfamilienhäuser, zum Beispiel beim Projekt Geessewee in Beles mit 93 Einfamilienhäusern und 90 Appartements. Aber auch beim Projekt Elmen in der Gemeinde Kehlen fanden während der inzwischen abgeschlossenen Verkaufsphasen nicht alle Häuser einen Käufer. „Wir werden die unverkauften Immobilien jetzt in einer neuen Rubrik auf unserer Homepage anbieten, damit die Menschen, die den Kredit bewilligt bekommen, sich darauf bewerben können.“ 

2022 kostete eine Verkaufswohnung der SNHBM im Schnitt 4.233 Euro pro Quadratmeter. Inzwischen aber liegt der Verkaufspreis laut dem SNHBM-Direktor bei etwas mehr als 5.000 Euro pro Quadratmeter, zum Beispiel beim Projekt Nonnewisen in Esch/Alzette.

Wer bei der SNHBM einen Kaufvertrag für eine Wohnung unterschreibt, muss allerdings keine Preissteigerung befürchten, wie Annick Rock, Präsidentin des Verwaltungsrats, erklärte. „Steigende Bau- oder Materialkosten gehen zulasten der SNHBM.“

Mehr Investitionen in den Mietwohnungsbau

Auf Wunsch der Politik verstärkt die SNHBM ihre Investitionen in den Mietwohnungsbau, pro Projekt laut Annick Rock auf bis zu 40 Prozent. Im Zuge des geplanten Kaufs von privaten Wohnungsbauprojekten durch den Staat kommen weitere Aufgaben auf die SNHBM zu. „Wir werden sowohl in den Bau als auch die Verwaltung der Wohnungen involviert sein“, so Annick Rock.

Die Verantwortlichen den SNHBM hoffen, dass die verschiedenen Gesetzesprojekte, die sich im Bereich Wohnungsbau auf dem Instanzenweg befinden, noch vor der Sommerpause vom Parlament verabschiedet werden.

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