Verantwortung für die Weltmeere
Verantwortung für die Weltmeere
(m.r.) - Über zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt. „Da Luxemburg keinen direkten Zugang zum Meer hat, verbinden die meisten Bürger damit eher ein Urlaubsziel“, so die Umweltministerin Carole Dieschbourg anlässlich einer Pressekonferenz zum Welttag der Meere. Doch auch das küstenlose Großherzogtum trage beim Meeresschutz eine Verantwortung, betont Dieschbourg: Gesunde Ozeane wirken dem Klimawandel entgegen – 30 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen werden durch die Meere absorbiert. Verschmutzung, Erderwärmung und Überfischung zählen allerdings zu den Hauptbedrohungen für die Ökosysteme.
Sechs Millionen Tonnen Plastikmüll landen zudem jährlich in den Ozeanen. Laut der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) macht Mikroplastik zwischen 15 und 31 Prozent des gesamten Plastikmülls aus. Sie gelangen hauptsächlich durch das Abwasser in die Meere. Luxemburgs Umweltministerium setzt sich deshalb seit 2014 unter anderem im Rahmen einer schwedischen Initiative für ein Verbot der Kunststoffteilchen in Kosmetika ein.
Vielfalt der Meere erhalten
Auch im Artenschutz sei das Großherzogtum aktiv, sagt der Tiermediziner Pierre Gallego. Er vertritt Luxemburg unter anderem bei der internationalen Walfangkommission. Dort stimme die internationale Gemeinschaft zum Teil über die Walfangquoten der einzelnen Länder ab. „Es ist allerdings nicht ausreichend nur eine Tierart zu schützen“, so Gallego, Deshalb sei Luxemburg auch in weiteren Artenschutzkommissionen vertreten und setze sich für den Erhalt ganzer Ökosysteme wie der Antarktis ein.
Ohne finanzielle Mittel und der Hilfe der Einwohner sei der Schutz allerdings nicht möglich, sagt Dieschbourg. Gemeinsam mit der IUCN arbeite man deshalb an der Schaffung eines Finanzierungsinstruments. Der Fond „Blue Natural Financing“ soll beispielsweise Einwohner von Küstenregionen Anreize zum Klimaschutz geben, indem der nachhaltige Tourismus gefördert wird. Aber auch hierzulande könnte jeder zum Schutz der Ozeane beitragen. „Beim Fischkauf kann man darauf achten, dass die Produkte aus nachhaltiger Fischerei stammen“, so die Umweltministerin.
Noch bis heute tagt in New York die UN-Konferenz zum Schutz der Meere. Minister und Gesandte aus rund 85 Länder nehmen an dem Gipfel teil – auch ein Vertreter des Umweltministeriums zählt zu ihnen. Bereits im Vorfeld hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres scharfe Kritik an der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen geübt. Der Vertreter der USA forderte am Mittwoch eine strengere Einschränkung der Fischerei, um dem illegalen Fischfang und der Überfischung entgegenzuwirken. Der Schutz der Ozeane ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die bis 2030 erreicht werden sollen. Weltweit will die UN Ozeane, Meere und Ressourcen schützen und nachhaltiger nutzen.
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