Umfrage an der Uni: Männer haben bessere Karrierechancen
Umfrage an der Uni: Männer haben bessere Karrierechancen
Die Gleichstellung von Männern und Frauen sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist sie aber nicht - auch nicht in der akademischen Welt, wie eine interne Umfrage der Uni Luxemburg zur Chancengleichheit zeigt. An der Umfrage haben 631 Personen teilgenommen, darunter 371 Frauen und 236 Männer. 24 Teilnehmer haben ihre Geschlechtszugehörigkeit nicht mitgeteilt.
Die Uni hat das akademische und administrative Personal nach seiner Einschätzung in Gleichstellungsfragen befragt. 87 Prozent der teilnehmenden Akademikerinnen sind der Meinung, dass Männer bessere Karrierechancen haben als Frauen.
Sowohl das akademische als auch das administrative weibliche Personal ist der Ansicht, dass Männer signifikant bevorzugt behandelt werden - ganz allgemein, aber auch in Bezug auf die Bereitstellung von Ressourcen und in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. Die Teilnehmerinnen fühlen sich darüber hinaus nicht ausreichend von älteren und erfahrenen Arbeitskollegen unterstützt.
Die Männer gaben ihrerseits an, dass die Qualität ihrer Arbeit und ihr Engagement in Komitees und Arbeitsgruppen beim Karriereaufstieg geholfen hätten. Die Männer sind auch häufiger für die Rekrutierung und die Beförderung von Mitarbeitern zuständig als Frauen.
Die Ergebnisse der Umfrage sind - aus Sicht der Frauen - eher niederschmetternd.
Uni will Chancengleichheit fördern
Die Uni Luxemburg warnt aber davor, aus den Ergebnissen generelle Schlüsse zu ziehen. Auf Nachfrage hieß es, dass 30 Prozent des Personals an der Umfrage teilgenommen hätten. Die 87 Prozent Akademikerinnen, die sich karrieretechnisch benachteiligt sehen, machten fünf Prozent des gesamten Personals aus.
Die Uni erkenne aber an, dass die Frauen in akademischen Funktionen unterrepräsentiert seien und sie wolle das Problem angehen. Die Umfrage habe zum Ziel gehabt, die Problembereiche zu identifizieren.
Die Chancengleichheitskommission der Uni habe auf Basis der Umfrageergebnisse Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet, die dem Conseil de gouvernance vorgelegt würden. Ein neuer Code de conduite (Mai 2020) sowie die geplante Schaffung einer Ombudsstelle seien weitere Schritte auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit.
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