Tiers payant: Gut versorgt
Tiers payant: Gut versorgt
Luxemburgs gesetzliches Gesundheitssystem schneidet im internationalen Vergleich sehr gut ab. Es belegt Spitzenplätze, weil es den Versicherten einen leichten Zugang zu sehr breiten Leistungen gewährleistet, die zu einem sehr hohen Prozentsatz erstattet werden: Die Eigenbeteiligung der Versicherten an den Leistungen, die von der CNS übernommen werden, liegt im Schnitt bei nur 5,3 Prozent – das ist weltweit Spitze.
Die Grundprinzipien sind:
- Es gibt keine privaten und nur eine gesetzliche Krankenkasse, die CNS (Caisse National de la Santé), bei der die Arbeitnehmer, Selbständigen und Freiberufler des Privatsektors pflichtversichert sind.
- Die Leistungserbringer, wie Krankenhäuser, Ärzte, Labore, Apotheken, Physiotherapeuten oder freiberufliche Krankenpfleger sind über obligatorische Konventionen an die CNS gebunden und dürfen nur die Leistungen berechnen, die in ihrem Leistungskatalog (Nomenklatur) vorgesehen sind. Das garantiert jedem Versicherten dieselbe Medizin.
- Die Ärzte verfügen dafür über eine gesetzlich garantierte freie Wahl der Behandlung (Therapiefreiheit).
- Den Versicherten ist dagegen die freie Wahl des Dienstleisters gesetzlich garantiert.
- Die Regel ist die sogenannte liberale Medizin: Ärzte sind Freiberufler, die auf eigene Rechnung in ihren Praxen arbeiten und außer im CHL (Centre Hospitalier de Luxembourg), das mit angestellten Medizinern arbeitet, auch freiberuflich in den Krankenhäusern tätig sind. Sie haben einen Vertrag, der es ihnen erlaubt, ihre Patienten dort zu versorgen, sie sind aber auch verpflichtet, die Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Versicherten zu garantieren. Das enge Patienten-Arzt-Verhältnis ist eines der prägenden Merkmale des Systems (s. Grafik Seite 4).
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