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Tess Burton mit besten Chancen auf Ministeramt
Politik 2 Min. 05.07.2016 Aus unserem online-Archiv
Regierungsumbildung im Herbst

Tess Burton mit besten Chancen auf Ministeramt

Die 31-jährige LSAP-Abgeordnete Tess Burton könnte im Herbst Ministerin werden.
Regierungsumbildung im Herbst

Tess Burton mit besten Chancen auf Ministeramt

Die 31-jährige LSAP-Abgeordnete Tess Burton könnte im Herbst Ministerin werden.
Foto: Lex Kleren
Politik 2 Min. 05.07.2016 Aus unserem online-Archiv
Regierungsumbildung im Herbst

Tess Burton mit besten Chancen auf Ministeramt

Christoph BUMB
Christoph BUMB
Die Suche nach einem Nachfolger für Arbeitsminister Nicolas Schmit konkretisiert sich. Der Ost-Abgeordneten Tess Burton werden beste Chancen auf ein Ministeramt ausgerechnet.

(CBu) - Nachdem LSAP-Parteipräsident Claude Haagen am Dienstag bestätigte, dass ein Ausscheiden von Arbeitsminister Nicolas Schmit aus der Regierung bevorsteht, konkretisiert sich bereits die Suche nach einem Nachfolger - bzw. einer Nachfolgerin. Der Abgeordneten Tess Burton werden nämlich die besten Chancen auf ein Nachrücken in die Regierung ausgerechnet.

Für Burton spricht der sogenannte Bezirksproporz. Die junge Abgeordnete stammt wie Schmit aus dem Osten des Landes. Dass man dem Osten den ersten Zugriff auf einen frei werdenden Ministerposten zugesteht, hatte LSAP-Parteichef Haagen am Dienstagmorgen schon bei "RTL" betont.

"Verjüngung und Verweiblichung"

Ebenso will die LSAP die Gelegenheit der Regierungsumbildung zur "Verjüngung und Verweiblichung" der eigenen Kabinettsmitglieder nutzen, wie es Fraktionschef Alex Bodry im Gespräch mit dem "Luxemburger Wort" ausdrückt. Noch sei aber keine definitive Entscheidung gefallen, so Bodry nach der jüngsten LSAP-Fraktionssitzung am Dienstag.

Wie es aus höheren Parteikreisen verlautet, hat Tess Burton, die 2013 erstmals in die Chamber gewählt wurde und auch im Gemeinderat von Grevenmacher sitzt, in diesen Überlegungen aber die besten Chancen. Burton soll demnach als Ministerin für Kooperation und Sport in die Regierung berufen werden. Romain Schneider, der diese Ressorts bisher verantwortet, soll seinerseits als künftiger Minister für Arbeit und Soziales die Kompetenzen von Nicolas Schmit übernehmen.

Burton sagt zumindest nicht Nein

Wie es heißt, sei Burton auch schon formal gefragt worden, ob sie für einen Aufstieg in die Regierung zur Verfügung stehe. Laut "Radio 100,7" habe die 31-Jährige geantwortet: "Wann ee bei de Chamberwahlen matgeet, da misst een och bereet sinn ee Posten an der Regierung unzehuelen, dat ass d'Äntwert op eng Kandidatur bei de Wahlen." Falls Burton Regierungsmitglied würde, würde Ben Scheuer, LSAP-Schöffe in Echternach und schon von 2009 bis 2013 Abgeordneter, für sie im Parlament nachrücken.

Burton ist zwar nicht die einzige potenzielle Ministerkandidatin - auch den aufstrebenden Abgeordneten Yves Cruchten und Franz Fayot werden diesbezügliche Ambitionen nachgesagt. Für Burton spricht allerdings der Bezirksproporz und die Prämisse der Erneuerung der Partei. Gegen sie spricht aber die Tatsache, dass die junge Abgeordnete in ihrer politischen Arbeit auf nationaler Ebene noch nicht sonderlich aufgefallen ist.

Ministerwechsel nicht vor dem Herbst

Bei allen fortschreitenden Diskussionen hat die LSAP aber ein grundsätzliches Problem: Die Regierungsumbildung ist an mehrere Bedingungen einer eher ungewöhnlichen politischen Personalrochade geknüpft. Zunächst muss nämlich Henri Grethen, das aktuelle luxemburgische Mitglied im Europäischen Rechnungshof, für seinen Wechsel in den Verwaltungsrat der "Spuerkeess" grünes Licht von der Europäischen Zentralbank erhalten und dann beim EU-Rechnungshof zurücktreten. Erst dann wäre der Weg für Nicolas Schmit in dieses Amt frei.

Nicolas Schmits Berufung beim Rechnungshof müsste wiederum vom Europäischen Parlament gutgeheißen werden. Erst dann wird er wohl als Arbeitsminister zurücktreten. Die ganze Prozedur für den doppelten Jobwechsel Grethen-Schmit könnte demnach erst frühestens im Herbst beendet sein. Erst dann könnte also die dritte blau-rot-grüne Regierungsbildung in etwas mehr als zwei Jahren über die Bühne gehen.

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