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Strahlende Kinderaugen
Politik 2 Min. 11.06.2015 Aus unserem online-Archiv
Presserevue

Strahlende Kinderaugen

Hilfe für Flüchtlinge: Die zuständigen Minister besuchten neun syrische Familien in Weilerbach.
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Strahlende Kinderaugen

Hilfe für Flüchtlinge: Die zuständigen Minister besuchten neun syrische Familien in Weilerbach.
Guy Jallay
Politik 2 Min. 11.06.2015 Aus unserem online-Archiv
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Strahlende Kinderaugen

Der Besuch von gleich drei Ministern im Flüchtlingsheim in "Weilerbach" ist heute ein Thema in allen Tageszeitungen.

(jag) - Strahlende Kinderaugen und freundliche Minister-Innen leuchten uns auf den Titelseiten der Tageszeitungen entgegen. Gleich drei Regierungsmitglieder haben einen Abstecher nach Weilerbach gemacht. Nach der Härte des Referendums tut ein bisschen menschliche Wärme eben besonders gut.

Neun Familien aus Syrien sind im "Centre Héliar" untergebracht, ganz verschiedene Schicksale, welche in den einzelnen Artikeln beleuchtet werden. Luxemburg tut, was es kann, allerdings steht man vor einer großen Herausforderung. Dies sieht auch Dhiraj Sabharwal im "Tageblatt" ähnlich.

"Es stellen sich neben den politischen vor allem logistische, pädagogische, psychologische, medizinische, wirtschaftliche und nicht zuletzt auch menschliche Fragen. Die Regierung ist sichtlich bemüht, in diesem Dossier Fortschritte zu erreichen. Allerdings ist die Baustelle groß. Die von Cahen formulierte Kritik - "wir brauchen mehr Betten" - spricht Bände. Wie groß die Herausforderung ist, zeigen alleine die sprachlichen Hürden."

Aus ihrer eigenen, deutschen Sicht beschreibt Cordelia Chaton das verweigerte Ausländerwahlrecht der luxemburgischen Wähler. Die Journalistin des "Lëtzebuerger Journal" stellt fest, wie ehrlich gerührt Luxemburger sind, wenn man als Ausländer ihre Sprache spricht. Trotzdem müsse Politik eben manchmal auch Entscheidungen selbst herbeiführen.

"Wer einen Krieg gewinnen will, sollte nicht drei Fronten mit drei Fragen aufmachen. Politische Visionen setzt man nicht mit Volksentscheiden durch. Sonst hätten wir heute noch die Todesstrafe und kein Abtreibungsgesetz. Und wahrscheinlich auch keine Homoehe." 

In die gleiche Kerbe schlägt Romain van Dyck im "Quotidien".

Van Dyck zitiert Außenminister Jean Asselborn mit der Aussage: "Man kann eine Gesellschaft auch durch das politische Spiel voranbringen." Das Volk sei zwar souverän und Mehrheiten seien Mehrheiten, sie stünden aber nicht immer für den klaren Menschenverstand. Auch das Volk ist nicht vor Irrtümern gefeit. Und manchmal muss die Politik eben auch unpopuläre Entscheidungen treffen.

Marcel Kieffer beschäftigt sich in seinem Kommentar im "Luxemburger Wort" mit dem Fall Vincent Lambert. Der querschnittshelähmte Franzose hatte vor dem europäischen Menschenrechstgericht das Recht eingeklagt, seinem Leben ein Ende bereiten zu können. Kieffer erinnert daran, dass die Richter nicht über die Legitimität der Euthanasie entschieden, sondern nur über rein prozedurale Fragen.

Auch wenn es am Ende auf das gleiche Resultat hinauslief. Der Journalist macht sich die Argumente der fünf überstimmten Richter zu eigen. Demnach würde diese Entscheidung dazu führen, das man einen schwer behinderten Menschen, der nicht mehr mitteilen kann, wie er sich fühlt, auf Grund einiger Behauptungen verhungern und verdursten lassen kann. Es wäre demnach ein Schritt zurück im Sinne des Schutzes von hilfsbedürftigen Menschen.