Staatstrauer in Luxemburg nicht eindeutig geregelt
Staatstrauer in Luxemburg nicht eindeutig geregelt
(jt) - In Luxemburg wurde nach dem Tod von Großherzog Jean eine zwölftägige Staatstrauer ausgerufen. Im ganzen Land wehen Fahnen auf halbmast, eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen wie der Urban Trail in der Hauptstadt wurden bereits abgesagt oder verschoben. Das Bildungsministerium rief die Lehrkräfte dazu auf, das Leben des Großherzogs im Unterricht zu thematisieren. Genaue Regeln, wie die Staatstrauer praktisch umgesetzt werden soll, gibt es allerdings nicht.
Die Regierung lege die Dauer der Staatstrauer von Fall zu Fall fest, sagte der Präsident der Chamber-Institutionenkommission Alex Bodry (LSAP) am Mittwoch im Interview mit dem Sender 100,7. Eine gesetzliche Grundlage für eine Staatstrauer gebe es in Luxemburg nicht. "Es ist ein symbolischer Akt, mehr nicht. Die Staatstrauer hat per se keine rechtlichen Folgen." Ob private Veranstaltungen verschoben oder abgesagt werden, ist den jeweiligen Veranstaltern überlassen.
Alle Schulen bleiben am 4. Mai geschlossen
Das administrative und öffentliche Leben gehe im Prinzip normal weiter, so Bodry. Allerdings werde die Regierung ihre öffentlichen Aktivitäten in den nächsten zwölf Tagen auf ein Minimum beschränken. Eine Chamber-Sitzung zum Budget 2019 wurde zwar um einen Tag verschoben, findet jedoch nun am Mittwoch regulär statt. Dabei wollen die Abgeordneten eine Gedenkminute für den verstorbenen Großherzog einlegen.
Jean starb gestern, Dienstag, im Alter von 98 Jahren im Kreise seiner Familie. Das Staatsbegräbnis für den früheren Monarchen findet am Samstag, 4. Mai, um 11 Uhr in der Kathedrale in der Hauptstadt statt. Um 18 Uhr am selben Tag endet auch die Staatstrauer.
Laut Angaben des Bildungsministeriums bleiben am 4. Mai sämtliche Schulen in Luxemburg geschlossen. Auch der Musikunterricht sowie Kurse zum Erwerb der luxemburgischen Staatsbürgerschaft fallen aus. Am Institut de formation de l’Éducation nationale (Ifen) findet an diesem Tag ebenfalls kein Unterricht statt. Einige Lyzeen haben zudem ihre für 4. Mai geplanten "Tage der offenen Tür" verschoben.
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