Sonndesfro: Déi Gréng gewinnen einen Sitz dazu
Sonndesfro: Déi Gréng gewinnen einen Sitz dazu
Die Sozialisten kommen nicht aus dem Stimmungstief heraus. Wie schon in den Bezirken Osten, Norden und Zentrum sieht es laut der Sonntagsfrage von „Luxemburger Wort“ und RTL auch im Süden nicht wirklich gut aus. Zwar geht es nicht weiter bergab, doch Boden gut machen, kann die LSAP auch nicht. Allerdings sind die Verluste gegenüber Dezember gering. Die Partei rutscht lediglich um 0,7 Prozentpunkte ab und erreicht nun eine Zustimmung von 19,9 Prozent, gegenüber 20,6 Prozent vor einen halben Jahr. Seit Dezember 2016 sind die Werte der LSAP somit nahezu konstant, damals lag die Zustimmung bei 20,1 Prozent.
Der Vergleich mit dem Wahlresultat offenbart allerdings sehr deutlich, dass die LSAP in ihrer Hochburg ein Problem hat: Seit Oktober 2013 haben die Sozialisten insgesamt 5,3 Prozentpunkte verloren, der größte Verlust überhaupt, seit Beginn der Sonntagsfrage von „Luxemburger Wort“ und RTL. Anders ausgedrückt: Die LSAP würde im Süden zwei Mandate verlieren und nur noch fünf Abgeordnete in das Parlament schicken können. Seit Dezember hat sich in Bezug auf die Sitze allerdings nichts mehr geändert.
Mit einem Mandat weniger als bei den Parlamentswahlen von 2013 müsste sich auch die DP zufrieden geben, die im Süden nur noch mit zwei Mandaten rechnen kann. Bei der Zustimmung bedeutet dies ein Rückgang von 2,2 Prozentpunkten seit den Wahlen. 10,5 Prozent der Befragten würden den Liberalen laut der Sonntagsfrage vom Juni die meisten Stimmen geben.
Wie bei der LSAP hat sich seit Ende 2017 allerdings kaum etwas geändert. Seit der letzten Umfrage steigt die Zustimmung für die Liberalen minimal um 0,5 Prozentpunkte, bei den Sitzen gibt es seither keine Veränderungen.
CSV verliert einen Sitz
Bei der CSV allerdings schon. Wie in den anderen Wahlbezirken fällt die Zustimmung für die Christsozialen auch im Süden geringer aus, und zwar um 2,7 Prozentpunkte. Nach 36,7 Prozent im Dezember liegt die Partei nun bei 34 Prozent. Das klingt zwar nicht dramatisch, doch die CSV würde einen Sitz verlieren. Nach zehn Mandaten Ende des Jahres liegt die Volkspartei im Juni nun wieder bei neun Sitzen, auch deshalb, weil der Restsitz diesmal an Déi Lénk geht.
Der Vergleich mit dem Wahlresultat dürfte die Christsozialen zuversichtlicher stimmen. Seit Oktober 2013 würden sie einen Sitz hinzugewinnen. In Prozentpunkten macht dies ein Plus von 1,8. Vor fünf Jahren hatten 32,2 Prozent der Wähler für die CSV gestimmt.
Drei Mandate für die Grünen
Des einen Leid, des andern Freud: Wenn heute Wahlen wären, könnten Déi Gréng nämlich einen dritten Sitz für sich beanspruchen. Im Dezember waren es erst zwei, genau wie bei den Wahlen vor fünf Jahren. In Prozenten ausgedrückt legen die Grünen seit Dezember um 1,3 Prozentpunkte zu, seit 2013 fällt das Plus mit 2,2 Prozentpunkten noch etwas deutlicher aus. Laut Sonndesfro bringt es die Partei im Juni auf eine Zustimmung von zwölf Prozent, gegenüber 10,7 Prozent im Dezember und 9,8 Prozent im Oktober 2013.
Déi Lénk können sich ebenfalls über ein besseres Resultat freuen als noch bei den Wahlen. Damals ging nur ein Sitz auf ihr Konto, laut der aktuellen Umfrage können sie wie bereits Ende letzten Jahres erneut zwei Mandate erringen. Das bedeutet aber nicht, dass die Partei in den letzten sechs Monaten an Zustimmung gewonnen hat. Im Gegenteil, sie muss leichte Verluste hinnehmen. Nach 7,7 Prozent im Dezember bescheinigt die Sonntagsfrage ihnen diesmal eine Zustimmung von 7,3 Prozent. Im Oktober 2013 hatten sie im Süden 5,7 Prozent der Stimmen bekommen. In fünf Jahren konnten sie demnach um 1,6 Prozentpunkte zulegen.
Die ADR verbucht seit 2013 im Süden ein Plus von 1,8 Prozentpunkten. Seit Ende letzten Jahres liegt der Zuwachs bei 1,4 Prozentpunkten. An den Sitzen ändert sich für die Reformpartei nichts: Wenn heute Wahlen wären, könnte sie wie bereits im Dezember und wie im Oktober 2013 zwei Mandate erringen.
Die KPL, die Piraten und die PID spielen kaum eine Rolle. Die KPL legt zwar seit Dezember 2017 um 0,8 Prozentpunkte zu, bleibt aber mit einer Zustimmung von heute drei Prozent eher unbedeutend. Die Piratepartei liegt nahezu konstant bei 3,1 Prozent und die PID bei 0,9 Prozent.
Im Süden sieht das Kräfteverhältnis im Juni folgendermaßen aus: CSV bleibt mit neun Sitzen mit Abstand stärkste Partei, gefolgt von der LSAP mit nun noch fünf Mandaten. Déi Gréng können drei Sitze erringen und die DP nur noch zwei. Je zwei Mandate gehen ebenfalls an die ADR und Déi Lénk.
Keine Mehrheit für DP, LSAP und Grüne
Zählt man die vier Wahlbezirke zusammen, hätten die drei Regierungsparteien im Juni keine Mehrheit mehr: DP, LSAP und Grüne würden es wie im Dezember laut der Sonntagsfrage nur noch auf 26 Sitze bringen, während die Opposition erneut mit 34 Mandaten rechnen könnte.
Die DP liegt im Juni bei zehn Sitzen und würde im Vergleich zu den Wahlen von 2013 drei Mandate einbüßen. Die LSAP muss ein Minus von vier Sitzen hinnehmen und liegt nun bei neun Mandaten. Als einzige der drei Koalitionsparteien können die Grünen sich verbessern: Nach sechs Sitzen im Oktober 2013 könnten sie im Juni 2018 sieben Abgeordnete ins Parlament schicken.
Die CSV kann sich hingegen über einen Gewinn von drei Mandaten freuen, die Christsozialen würden heute mit 26 Abgeordneten in die Chamber einziehen. 2013 waren es 23 Sitze.
Auch die ADR und Déi Lénk legen im Vergleich zu dem Wahlen zu: Die ADR verbucht einen Zuwachs von zwei Mandaten und steigt von drei auf fünf Sitze. Die Reformpartei hätte folglich wieder Fraktionsstärke. Die Linken legen um einen Sitz zu und würden es auf drei Mandate bringen.
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