So verläuft die Bischofssynode
So verläuft die Bischofssynode
(KNA) - 191 Bischöfe erörtern bis zum 18. Oktober, wie die Kirche mit der veränderten Lebenswirklichkeit von Familien umgehen soll und wie diese besser unterstützt werden können.
- Die Bischöfe treten täglich (außer am 11. und 12. Oktober) zuzwei Sitzungen zusammen: vormittags von 9.00 bis 12.30 Uhr und nachmittags von 16.30 bis 19.00 Uhr.
- Bis zum 13. Oktober tagt das Plenum zu den ersten zehn sogenannten Generalkongregationen.
- Vom 14. bis zum 16. Oktober beraten die Bischöfe in den sogenannten kleineren Zirkeln jeweils nach Sprachgruppen geordnet.
Neu ist, dass die Bischöfe im Plenum nicht mehr ihre zuvor eingereichten schriftlichen Stellungnahmen verlesen dürfen, sondern frei sprechen sollen. Sie können dabei ihren eingereichten Text mündlich zusammenzufassen, dürfen sich aber auch zu einem ganz anderen Thema äußern. So soll das Eingehen auf Vorredner ermöglicht und eine Debatte erleichtert werden. Die Redezeit beträgt vier Minuten je Stellungnahme.
Am Beginn jeder Generalkongregation steht die Stellungnahme eines Ehepaares oder eines anderen "Gasthörers". Von 18.00 bis 19.00 Uhr können jeweils sogenannte "freie Stellungnahmen" außerhalb der engeren Tagesordnung abgegeben werden.
Den thematischen Leitfaden bildet das sogenannte Arbeitspapier, das vor der Synode veröffentlicht wurde. Das in der deutschen Version 85 Seiten umfassende Dokument ist auf der Grundlage der Rückmeldungen auf die vatikanische Umfrage zu Ehe, Familie und Sexualität entstanden.
Wiederverheiratete Geschiedene am Mittwoch
Die Synode behandelt ihre Themen in der Reihenfolge, wie sie in diesem Fragenkatalog geordnet waren.
- Am Montagnachmittag standen demnach etwa die biblischen und kirchlichen Aussagen zur Familie sowie Kenntnis und Rezeption der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie auf der Tagesordnung.
- Am Mittwochnachmittag widmen sich die Bischöfe dann dem Thema wiederverheiratete Geschiedene, das unter die "pastoral schwierigen Situationen" fällt.
Von Amts wegen nehmen an der Bischofssynode 114 Vorsitzende von Bischofskonferenzen und 13 Oberhäupter der mit Rom verbundenen orientalischen Kirchen teil. Hinzu kommen 25 Leiter von vatikanischen Kurienbehörden sowie jene 10 Bischöfe, die das Bischofstreffen im Synodenrat vorbereitet haben. Außerdem hat Franziskus 26 Teilnehmer persönlich nominiert. Die katholischen Orden haben drei Vertreter entsandt.
Zu den 191 abstimmungsberechtigten Teilnehmern kommen 16 Fachleute, 38 Gasthörer und acht Repräsentanten anderer Kirchen hinzu. Sie dürfen nicht über das Abschlussdokument abstimmen, haben jedoch ein eingeschränktes Rederecht. Für die "Gasthörer", unter denen auch Ehepaare sind, gibt es neben den Einführungsstatements eine eigene "Anhörung" am 10. Oktober.
Ein erster Zwischenbericht, der den lateinischen Titel "Relatio post disceptationem" trägt, wird nach der ersten Sitzungswoche im Plenum vorgestellt. Auf Grundlage dieses Papiers werden dann die Beratungen in den sogenannten "kleineren Zirkeln" jeweils nach Sprachgruppen fortgesetzt.
Vom 17. bis zum 18. Oktober berät das Plenum über den Entwurf des abschließenden Synodendokuments, der von den Teilnehmern gebilligt werden muss. Am 18. Oktober soll das Schreiben der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es soll die Grundlage für eine zweite, Ordentliche Weltbischofssynode im Herbst 2015 unter größerer Beteiligung der Ortsbischöfe bilden, die das Thema vertiefen soll.
Zum Abschluss der Synode am 19. Oktober feiert der Papst mit den Teilnehmern einen Gottesdienst auf dem Petersplatz. In diesem Rahmen spricht er seinen Vorgänger Paul VI. (1963-1978) selig.
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