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"Schutz der älteren Mitbürger hat Priorität"
Politik 2 Min. 06.11.2021 Aus unserem online-Archiv
Paulette Lenert

"Schutz der älteren Mitbürger hat Priorität"

Paulette Lenert nimmt Impfskeptiker ernst und will sie mit Argumenten überzeugen.
Paulette Lenert

"Schutz der älteren Mitbürger hat Priorität"

Paulette Lenert nimmt Impfskeptiker ernst und will sie mit Argumenten überzeugen.
Archivfoto: Guy Jallay
Politik 2 Min. 06.11.2021 Aus unserem online-Archiv
Paulette Lenert

"Schutz der älteren Mitbürger hat Priorität"

Teddy JAANS
Teddy JAANS
Auf dem Weg zur Herdenimmunität gilt es, Impfskeptiker ernst zu nehmen und Halbwahrheiten und Fehlinformationen auszuräumen.

„Ich gehe davon aus, dass man die Impfskeptiker noch überzeugen kann“, das sagte Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Samstag auf RTL. „Wer geglaubt hatte, die Pandemie sei vorbei, wird aktuell eines Besseren belehrt“, so die politisch Verantwortliche weiter. Angesichts der steigenden Infektionszahlen gibt sie sich jedoch zuversichtlich, dass die Skeptiker ihre Einstellung noch ändern.

Die Menschen seien müde und gereizt, in diesem Sinn kann die Ministerin die Mobilisierung von Skeptikern und Gegnern verstehen. Allerdings beunruhigt sie die Tatsache, dass Falschinformationen und Halbwahrheiten die Menschen von den realen Gefahren des Virus ablenken können. Es gelte nun, diese Zweifler ernstzunehmen und auf ihre Fragen einzugehen, mit ihnen zu diskutieren. Oberstes Gebot bleibe, Halbwahrheiten auszuräumen. Angesichts der Flut an Informationen sei es für die Menschen manchmal schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen.  

Wenn Spanien und Portugal derzeit höhere Impfraten aufweisen, hänge dies möglicherweise auch damit zusammen, dass diese Länder viel stärker von der Pandemie heimgesucht wurden. Die Schwere der Pandemie sei möglicherweise vielen hierzulande nicht so recht klar geworden. Aktuell sind im Großherzogtum 78 Prozent der Menschen geimpft.

Hauptaugenmerk liegt auf den älteren Menschen

Besonders für ältere Mitbürger stelle die Pandemie erwiesenermaßen eine reelle Gefahr dar. Problematisch ist für die Ministerin in dieser Hinsicht, dass bei den  Mitbürgern über 60 in Luxemburg immer noch 15 Prozent keinen Impfschutz haben.


ARCHIV - 03.02.2022, Sachsen-Anhalt, Dessau-Roßlau: Im PCR-Labor bereitet eine medizinisch technische Laborassistentin die Bearbeitung von PCR-Tests in einem Automaten vor, die innerhalb von drei Stunden in dem Automaten analysiert werden. Die Zahl der PCR-Tests auf Sars-CoV-2 und ihre Positivrate sind nach Angaben eines Laborverbands in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. (zu dpa «Labore: Test- und Infektionsgeschehen weiter rückläufig») Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Santé meldet 418 Neuinfektionen am Dienstag
Die Corona-Lage im Großherzogtum entspannt sich weiter. Mehr im Ticker.

Sobald die Experten sich über Impfungen bei Kindern einig würden, werde man auch in Luxemburg auf diesen Weg gehen. „Kinder sind ein Teil der Gesellschaft und sie tragen das Virus auch weiter“, so Lenert, die einmal mehr unterstreicht, dass es bei allen Schritten vorrangig um den Schutz der älteren - weil gefährdeten - Menschen gehe. Die Ministerin erinnert daran, dass von den Krankenhauspatienten der vergangenen Wochen 82 Prozent nicht geimpft waren - obwohl die Gruppe der Ungeimpften innerhalb der Gesellschaft eine Minorität darstellt: „Die Impfung schützt erwiesenermaßen vor schweren Krankheitsverläufen, daran gibt es mittlerweile keine Zweifel mehr“.

Dass Unternehmen den Covid-Check einführten, habe positive Auswirkungen gezeigt. „Von einer Woche haben die Impfzahlen sich verdoppelt“. Man wolle die Menschen mit „sanftem Druck“ zum Impfen bewegen, in dieser Hinsicht sei die Entscheidung der Regierung, in diese Richtung zu gehen, ein Erfolg. 

2G und Booster

Großflächig auf die 2G-Strategie - wie Österreich beispielsweise - zu wechseln, sei derzeit für Luxemburg keine Option. Man setzt weiterhin auf die Impfung. „Mir liewen ander Hoffnung, dass mer mat der Campagne weiderkommen“ so Lenert. 


9.420 Personen erhielten in der vergangenen Woche eine sogenannte Boosterimpfung.
Die vierte Welle in Luxemburg rollt
Die Santé meldet in ihren Wochenbericht deutlich mehr Neuinfektionen. Es wurden aber auch mehr Infizierte ins Krankenhaus eingeliefert.

Booster-Impfungen sind ein Thema -  besonders was ältere Menschen angeht. Mitte nächster Woche werde die Regierung eine Entscheidung treffen, so die politisch Verantwortliche, die in Aussicht stellte, dass auch eine Entscheidung über Booster-Impfungen für Pflege- und Krankenhauspersonal falle. Lenert macht diese aber vor allem von den Ratschlägen der Fachleute und des Conseil supérieur des maladies infectieuses abhängig. Dieser wird Anfang kommender Woche erwartet. 

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IPO , PK Coronasituation Paulette Lenert und Jean-Claude Schmit , Covid-19 , Foto:Guy Jallay /Luxemburger Wort