Schulrentrée: Was gibt es Neues?
Schulrentrée: Was gibt es Neues?
„Wir kümmern uns. Wohlbefinden und Zukunftschancen.“ So lautet der Titel einer Pressekonferenz, die Bildungsminister Claude Meisch (DP) am Donnerstag im Lycée Hubert Clement in Esch/Alzette abhielt und bei der er auf seine Prioritäten für das bevorstehende Schuljahr einging.
Er möchte, dass es den Kindern und Jugendlichen gut geht. Das wollte er sicherlich auch in den Jahren davor, aber da gab es keine Corona-Krise und die Kinder haben während der Krise dann doch einiges wegstecken müssen. Nicht nur schulisch.
Mit Nachhilfekursen während und außerhalb der Unterrichtszeit soll verpasster Lernstoff nachgeholt werden. Auf regionaler Ebene werden die ESEB (Equipes de soutien des élèves à besoins éducatifs particuliers ou spécifiques) ausgebaut. Im Fondamental werden zwei Agenten pro Region designiert, um Schülern in Not schnell und ohne bürokratischen Aufwand zu helfen - eine Art schneller Eingreiftrupp. Das sind insgesamt 30 solcher Agenten.
Die ESEB gibt es ab diesem Jahr auch in allen Sekundarschulen. 47 zusätzliche ESEB-Posten werden geschaffen, sodass jede Schule drei Posten zur Verfügung hat. Seit der Gesetzesänderung im Jahr 2017 - die ESEB ersetzen die Ediff - wurden Claude Meisch zufolge 766 zusätzliche Posten geschaffen für die Arbeit mit Schülern mit spezifischen Bedürfnissen, was seit 2017 quasi eine personelle Verdoppelung darstelle. Das Gesetz aus dem Jahr 2017 soll nun ausgewertet und - wenn nötig - angepasst werden.
Im Grundschulzyklus 4 wird dieses Jahr das Computational Thinking (Coding) eingeführt, spielerisch und größtenteils ohne Bildschirm und Computer. Dabei geht es um die Entwicklung von algorithmischem Denken. Im Zyklus 4.1 ist das Coding Pflicht, im Zyklus 4.2 fakultativ. Den Klassenlehrern stehen 15 speziell ausgebildete Experten in digitalen Kompetenzen, so genannte I-CN (Instituteurs spécialisés en compétences numériques) zur Seite. In den Folgejahren wird das Fach auch in den Zyklen 1 bis 3 angeboten.
2021/22 wird in der ersten Sekundarstufe (7e) das Fach „Computer Science“ angeboten (Classique und Général) und dann progressiv in der gesamten Sekundarunterstufe (6e und 5e).
Diplom plus
Das Diplom plus richtet sich an Sekundarschulabsolventen und an Absolventen einer Berufsausbildung, die auf dem durch die Krise arg gebeutelten Arbeitsmarkt keine Anstellung finden oder sich noch weiterbilden wollen, um ihre Studierfähigkeit zu verbessern. Sie besuchen ein weiteres Jahr die Schule, mit einem individuell zusammengestellten Programm - eine Art Überbrückungsjahr mit der Möglichkeit, sich weiterzubilden und zusätzliche Kompetenzen zu entwickeln. Die Kurse werden von den CNFPC (Centre de formation professionnelle continue) in Esch/Alzette und Ettelbrück angeboten.
Berufsschüler ohne Lehrstelle
Berufsschüler (CCP), die bis Ende des Jahres keine Lehrstelle finden, haben die Möglichkeit, eine Lehrklasse zu besuchen und Theorie und Praxis in der Schule zu absolvieren. Allerdings haben nicht alle Schulen dieses Angebot. Es besteht auch die Möglichkeit, den praktischen Teil der Ausbildung in einem CNFPC zu machen.
Neu ist auch das Ausbildungszentrum für Erwachsene (Université populaire), das 2021 in Belval seine Türen öffnet. Das Zentrum verfügt über 32 Räume, in denen Erwachsene sich umschulen oder weiterbilden können.
Primo-arrivants
Die Integration von Zuwandererkindern nannte Claude Meisch einen Schwachpunkt im Bildungssystem. 30 zusätzliche Posten werden geschaffen, um die Orientierung der Schüler zu verbessern.
Das Office national de l'enfance (ONE) soll enger mit den Grundschulen zusammenarbeiten, um Kindern mit Problemen, die nicht schulischer Natur sind, besser zu helfen. Hier werden in den kommenden Monaten drei Pilotprojekte gestartet.
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