Romain Wolff: "Arbeit im Vergleich zu Kapital zu hoch besteuert"
Romain Wolff: "Arbeit im Vergleich zu Kapital zu hoch besteuert"
Arbeitgeber boykottieren den Sozialdialog, doch dagegen wollen sich die Gewerkschaften wehren. Am 19. November findet eine Protestaktion teil, an der sich neben dem CGFP auch die Gewerkschaften OGBL und LCGB beteiligen werden.
Der Präsident der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes (CGFP), Romain Wolff, sprach sich am Dienstagmorgen im RTL-Interview über den Boykott des Patronats aus. Die Arbeitgeber wollen den Sozialdialog aktuell nicht wie üblich an einem Tisch mit Vertretern der Regierung und der Gewerkschaften führen, sondern in bilateralen Gesprächen zwischen den einzelnen Akteuren.
Als eine "Kriegserklärung" wolle Romain Wolff die Haltung der Arbeitgeber zwar nicht bezeichnen, allerdings sei es auch nicht nachvollziehbar, dass sich das Patronat ungerecht behandelt fühle. Die Behauptung, in den vergangenen Jahrzehnten sei immer wieder zum Nachteil der Arbeitgeber entschieden worden ließ Wolff nicht gelten - immerhin saßen stets alle drei Parteien zusammen an einem Tisch und hätten miteinander beraten.
So kann es nicht weitergehen.
Romain Wolff
Zum Thema Zeitsparkonten im öffentlichen Dienst erklärte Romain Wolff, die Gewerkschaften hätten ihre Hausaufgaben gemacht - nun sei es an der Politik, nachzuziehen. Schwierigkeiten gäbe es zum Beispiel noch bei Schichtdiensten. Er habe auch Bedenken, ob die Maßnahme überall so umgesetzt werde wie sie festgehalten wurde, so Romain Wolff. Genau begründen wollte er diese Bedenken jedoch nicht.
Zum Thema Steuerreform erklärte Romain Wolff, die CGFP habe vor, mit am Tisch zu sitzen. Arbeit werde im Moment im Vergleich zum Kapital noch wesentlich zu hoch besteuert - das müsse sich ändern. Doch der Präsident der Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst warf die Frage auf, wer für die Steuerreform am Ende die Rechnung bekommt - die Kosten würden wohl vor allem von den Bürgern getragen werden müssen.
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