Regierung billigt Nationalen Alkoholplan
Regierung billigt Nationalen Alkoholplan
Offiziell heißt er "Plan d’action luxembourgeois de réduction du mésusage de l’alcool" (PALMA) und erreichen soll er, dass der Alkoholmissbrauch und seine schädlichen Folgen signifikativ reduziert werden. Die Luxemburger sollen eine gesunde und vernünftige Beziehung zum Alkohol entwickeln, heißt es in einer Mitteilung - vor allem die jungen Menschen.
Dabei sind sie gar nicht das Problem. Der EU-Kommission nach ist der Alkoholkonsum bei luxemburgischen Jugendlichen einer der niedrigsten in der EU. Es sind die Erwachsenen, die negativ auffallen: Platz drei in der EU beim exzessiven Trinken und neun Prozent der Todesfälle in Luxemburg sind auf Alkohol zurückzuführen - sechs sind es im EU-Schnitt.
Sechs Achsen mit ganzheitlicher Ausrichtung
Nun soll das Alter, mit dem Alkohol käuflich erworben werden kann, von 16 auf 18 Jahre angehoben werden. So wie es in den meisten EU-Ländern auch Usus ist. Es wird auf allgemeine und spezielle Sensibilisierung bei Schwangeren, Jugendlichen und im Arbeitsmilieu gesetzt und die Früherkennung von Alkoholmissbrauch soll verbessert werden.
Zu den sechs Achsen, mit denen der Plan einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen soll, gehört des weiteren eine Verbesserung von Behandlung und Therapie sowie der Begleitung von Angehörigen. Es sollen auch die Kenntnisse und Kompetenzen derer verstärkt werden, die beruflich mit Alkoholmissbrauch zu tun haben. Und nicht zuletzt sollen Forschungsprojekte unterstützt werden.
Keine Erhöhung der Akzisen
Die Akzisen auf den Alkohol sollen derweil nicht steigen. Den Kollegen von RTL sagte Gesundheitsminister Etienne Schneider (LSAP), dass das in einem reichen Land wie Luxemburg wenig Sinn hätte, außer man setze die Alkoholsteuer dramatisch hoch. Weitere Maßnahmen sollen nun in Arbeitsgruppen ausgearbeitet werden.
Vor zehn Jahren begannen die Arbeiten, dann verschwand der Plan im Gesundheitsministerium in der Schublade. Nun wollte Etienne Schneider ihn zwar noch im Januar vorstellen, aber erst am Freitag ging er durch den Regierungsrat und so wurde eine Pressemitteilung daraus.
