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Polizei: 847 neue Posten bis 2023
Politik 2 Min. 27.07.2020 Aus unserem online-Archiv

Polizei: 847 neue Posten bis 2023

Henri Kox ist seit Kurzem der Nachfolger von François Bausch auf dem Posten des Ministers für Innere Sicherheit.

Polizei: 847 neue Posten bis 2023

Henri Kox ist seit Kurzem der Nachfolger von François Bausch auf dem Posten des Ministers für Innere Sicherheit.
Foto: Guy Jallay
Politik 2 Min. 27.07.2020 Aus unserem online-Archiv

Polizei: 847 neue Posten bis 2023

Marc HOSCHEID
Marc HOSCHEID
Bei der Polizei will man dem aktuellen Personalmangel mit einer Rekrutierungsoffensive begegnen. Dies soll unter anderem durch eine veränderte Aufnahmeprozedur erreicht werden.

Um den Personalmangel bei der Polizei zu beheben und mehr Bürgernähe zu erreichen, startet jetzt eine Rekrutierungskampagne, an deren Ende 2023 fast 850 Personen, 607 Polizisten und 240 Zivilisten eingestellt sein sollen. Aktuell arbeiten 2.400 Personen für die Behörde, 2.000 Polizisten und 400 Zivilisten. Die Eckdaten der neuen Strategie präsentierte der Generaldirektor der Polizei, Philippe Schrantz am Montag zusammen mit dem für Innere Sicherheit zuständigen Minister Henri Kox (Déi Gréng). 

Die wohl wichtigste Neuerung bei der Einstellungsprozedur besteht darin, dass sich die Bewerber zunächst dem normalen Staatsexamen stellen müssen. Hierfür kann man sich über die Internetseite GovJobs anmelden. Dies betrifft die Besoldungsgruppen A 1, B 1 und C 1, nicht jedoch die Kategorie C 2, bei der die Rekrutierung über die Armee erfolgt. In einer zweiten Etappe folgt dann ein spezifisches Examen. Dieses besteht aus elektronischen Sprachtests in Deutsch und Französisch, einem Sportexamen sowie mehreren psychologischen Tests. 

Neue Polizeischule bis April 2021 

Neuerdings existiert keine Altersgrenze mehr. Auf diese Weise möchte man auch Menschen ansprechen, die bereits berufstätig sind und sich neu orientieren möchten. Das Mindestalter liegt bei 17 Jahren. Die kommende Einschreibefrist für das Staatsexamen läuft bei der Besoldungsgruppe B 1 vom 13. bis zum 19. August dieses Jahres, jene für die Kategorie C 1 vom 10. bis zum 16. September. Für die spezifischen Polizeiexamen kann man sich dann vom 26. Oktober bis zum 8. November eintragen. 

Die Ausbildung an der Polizeischule dauert zwei Jahre. Diese soll so praxisnah wie möglich sein und wurde in den vergangenen Jahren überarbeitet. Ab dem zweiten Jahr begleitet und unterstützt der Rekrut erfahrene Polizisten bei ihrer Arbeit. Während der Stagezeit erhält er dieselbe Bezahlung wie an anderen Stellen im öffentlich Dienst, wobei noch die für die jeweiligen Polizeikarrieren vorgesehenen Prämien dazu kommen. 

Da die derzeitigen Infrastrukturen nicht für anvisierte Zahl von jährlich 200 Rekruten ausgelegt sind, wird die Polizeischule ein neues Gebäude erhalten. Dieses entsteht derzeit nahe des neuen Hauptstandorts der Polizei am Flughafen; die Arbeiten sollen zum 1. April 2021 beendet sein. 

Schrantz weist Vorwürfe von SNPGL zurück

In diesem Herbst könnten bis zu 58 Rekruten ihre Ausbildung abschließen, hinzu kommen 13 Personen aus der Karriere C 2. Im diesem Jahr haben insgesamt 93 Personen die Ausbildung zum Polizisten begonnen. Kox verwies daneben auf die Wichtigkeit der Rekrutierung aus dem zivilen Bereich, besonders mit Blick auf Tätigkeiten, die eine hohe Spezialisation erfordern. 


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Angesprochen auf den rezent erhobenen Vorwurf der Polizeigewerkschaft SNPGL, dass es bei den 2019 eingeführten Polizeisparkonten zu Fälschungen gekommen ist, meinte Schrantz, dass die Zahlen manuell erfasst wurden und es deswegen zu Abweichungen kommen könne „Wir haben nie behauptet, dass diese Stichproben bis aufs Komma genau wären“. Die Daten belegten jedoch ganz deutlich die Tendenz, dass zu viele Überstunden geleistet werden. Minister Kox unterstrich die Bedeutung der achtstündigen Ruhezeiten und verwies auf eine gewisse Selbstverantwortung der Polizisten, diese auch einzuhalten.

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