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Politmonitor: Zufriedenheit mit Corona-Management sinkt
Politik 3 Min. 11.11.2020 Aus unserem online-Archiv

Politmonitor: Zufriedenheit mit Corona-Management sinkt

Das Leben im Corona-Krisenmodus belastet die Menschen: 56 Prozent geben im Politmonitor an, dass die Pandemie ihr Gemüt beeinträchtigt.

Politmonitor: Zufriedenheit mit Corona-Management sinkt

Das Leben im Corona-Krisenmodus belastet die Menschen: 56 Prozent geben im Politmonitor an, dass die Pandemie ihr Gemüt beeinträchtigt.
Foto: dpa
Politik 3 Min. 11.11.2020 Aus unserem online-Archiv

Politmonitor: Zufriedenheit mit Corona-Management sinkt

Marc SCHLAMMES
Marc SCHLAMMES
Die Corona-Krise schlägt den Menschen aufs Gemüt. Dem Politmonitor zufolge fühlen sich 56 Prozent der Befragten davon belastet. Ihre Meinung zur Regierungsarbeit hat sich derweil geändert.

In Luxemburg ist es vor allem die jüngere Generation, die unter der anhaltenden Corona-Krise leidet. Laut Politmonitor geben 70 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an, dass sie die Pandemie und ihre Begleiterscheinungen - unter anderem Maske tragen, Abstand halten - belastet. Ziemlich zu schaffen macht die nunmehr seit März anhaltende Krise auch den 35- bis 44-Jährigen (61 Prozent) und den 45- bis 54-Jährigen (58 Prozent). Einzig bei den über 65-Jährigen findet sich eine Mehrheit an Befragten, die sagen, Corona belastet sie kaum bis gar nicht: 51 Prozent. 

Mit Blick auf die derzeit geltenden Maßnahmen sind 46 Prozent der Befragten der Meinung, diese seien „genau richtig“. Während 41 Prozent angeben, der Vorschriftenkatalog falle „nicht streng genug“ aus, meinen neun Prozent, es werde „übertrieben“.

Erst neun von zehn, dann sechs von zehn

An diese Einschätzung gekoppelt ist die Regierungsarbeit der vergangenen Monate. Für die Monate März bis April erntet Blau-Rot-Grün eine immense Zustimmung: Neun von zehn Wähler stellen der Regierung eine gute Note aus, die Hälfte der Befragten spricht von einer „ganz guten“ Arbeit. Mittlerweile fällt diese Einschätzung nuancierter aus: Das Corona-Management der Regierung seit Mitte September finden immer noch sechs von zehn Wählern gut; allerdings stellt nur noch jeder Vierte die Note „sehr gut“ aus, ein Drittel sagt, die Arbeit ist „schlecht“.

Im Herbst bescheinigen sechs von zehn Wählern der Regierung um Premier Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert, eine gute Arbeit zu verrichten. Im Frühjahr waren es neun von zehn Befragten.
Im Herbst bescheinigen sechs von zehn Wählern der Regierung um Premier Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert, eine gute Arbeit zu verrichten. Im Frühjahr waren es neun von zehn Befragten.
Foto: Chris Karaba

Aufgeschlüsselt nach Stammwählern erhält Blau-Rot-Grün Stand September/Oktober 2020 die niedrigste Zustimmung bei CSV-Wählern – 19 Prozent sprechen von ganz guter Arbeit. Nur unwesentlich besser fällt die Benotung aus dem Grünen-Lager aus. Weitaus besser fällt die Zustimmung bei DP- und LSAP-Wählern aus mit 39 und 38 Prozent. Allerdings lag der Wert im März/April für beide Wählergruppen bei 64 beziehungsweise 62 Prozent.


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Im Zusammenhang mit der Regierungsarbeit geben 43 Prozent der Befragten auch an, dass sie die aktuellen Vorkehrungen als nicht kohärent erachten. Eine solide Mehrheit zeigt sich gleichzeitig einverstanden mit der seit knapp zwei Wochen geltenden Ausgangssperre – 38 Prozent sind ganz einverstanden, 25 Prozent eher einverstanden – und der Beschränkung der sozialen Kontakte (44 beziehungsweise 37 Prozent sind „ganz“ und „eher“ einverstanden). Ergänzend zu dieser Einschätzung sagen 45 Prozent der befragten Wähler, dass die Normalisierung ihnen „eindeutig zu schnell“ geht.

Am meisten sorgen sich die Wähler, dass viele Mitbürger sich unvorsichtig benehmen und keine Rücksichten nehmen: Rund 80 Prozent zeigen sich mit dieser Aussage einverstanden, davon sind 49 Prozent „ganz einverstanden“, was dem höchsten Wert entspricht. Sorgen machen sich 68 Prozent der Befragten auch, dass es nochmals zu einem Lockdown kommt: Jeweils 34 Prozent sind ganz beziehungsweise eher einverstanden mit dieser Sorge. 

Dem Politmonitor ist auch zu entnehmen, dass die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie den Menschen Kopfzerbrechen bereiten. So machen sich beispielsweise 86 Prozent der Befragten Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen, 71 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Unterschiede zwischen Arm und Reich mit der Corona-Krise gewachsen sind und 69 Prozent sind einverstanden mit der Feststellung, dass die sanitäre Krise viele soziale Ungleichheiten provoziert habe.

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