Piratenpartei: Neue Führung
Piratenpartei: Neue Führung
Nach neun Jahren verabschiedet sich Sven Clement von der Spitze der Piratenpartei. Einen Nachfolger gibt es nicht, denn die Piraten haben sich dazu entschieden, zukünftig ohne Präsidenten, sondern mit zwei Parteisprechern weiterzumachen. Diese Posten werden in den kommenden zwei Jahren von Marie-Paul Dondelinger und Starsky Flor bekleidet. Generalsekretär bleibt weiterhin Marc Georgen.
Zukunftsmusik
Der Landeskongress der Piraten am Samstag stand ganz im Zeichen der Zukunft. So soll die Satzungsänderung, die vom Piraten-Abgeordneten Marc Goergen eingereicht wurde, die Partei auf die Zukunft vorbereiten. Neben einer Veränderung der Parteispitze wird auch die Basis umstrukturiert.
So werden die Lokalsektionen von nun an von Koordinatoren und nicht mehr von Präsidenten geleitet werden. “Wir versprechen uns davon eine flachere Struktur mit weniger Hierarchie”, so Goergen. Ebenfalls werden sich bei den Piraten Personal- und Programmkongresse jedes Jahr abwechseln.
Ohne Kritik ging die Satzungsänderung jedoch nicht über die Bühne. Einige Parteimitglieder störten sich an der parteiinternen Kommunikationspolitik, da die neuen Parteistatuten ihnen erst am Tag der Abstimmung vorgestellt wurden.
Um den scheidenden Präsidenten und Gründer der Partei für seine Verdienste rund um die Piraten zu ehren, entschloss sich das neue Präsidium dazu, Sven Clement zum Ehrenpräsidenten zu ernennen.
Europa und die Gemeinden
Der Landeskongress stand ganz im Zeichen der kommenden Wahlen. Als erste Partei hatten die Piraten ihre Kandidaten für die Europwahlen im Mai vorgestellt. Die zwei Sprecher der Partei, Starsky Flor und Marie-Paul Dondelinger, der Remicher Gemeinderat Daniel Frères, der Petinger Gemeinderat Cristian Welter, Chris Bernard und Lucie Kunakova sind die sechs Kandidaten, die um die Gunst der Wähler für einen Sitz im Europaparlament buhlen.
“Mit ganz viel Glück und wenn alles gut läuft, dann können wir vielleicht bald einen Piraten nach Europa schicken”, so Clement, der in seiner Auftaktrede nicht müde wurde, die Wichtigkeit der Wahlen zu betonen. Doch die Piraten denken schon weiter: Die angenomme Satzungsänderung soll auch die Vorbereitung auf die Gemeindewahlen 2023 vereinfachen und somit auch zu einem verbesserten Wahlresultat auf kommunaler Ebene beitragen.
Parallel zum Landeskongress fand auch der Kongress der Europäischen Piratenpartei statt, welcher gleichzeitig der Startschuss des europaweiten, transeuropäischen Wahlkampfes für die Sitze im Europarlament bedeutete.
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