Pilotprojekt geht an den Start
Pilotprojekt geht an den Start
(BB) - Pillen, Salben, Tropfen, Allergien, chirurgische Eingriffe und einige Unverträglichkeiten: Wenn ein Patient seine gesamte Krankengeschichte aufzählen muss, braucht er ein ganz gutes Gedächtnis. Doch es geht auch anders.
Mit der elektronischen Patientenakte lassen sich alle ärztlichen Befunde und Behandlungen zentral speichern. Ärzte, Fachspezialisten und Spitäler können dann leichter darauf zurückgreifen und dem Patienten umgehend die bestmögliche Versorgung anbieten. Meistens können so Doppelbehandlungen und schädliche Wechselwirkungen von Medikamenten vermieden werden. Im Notfall kann der schnelle Zugriff auf Gesundheitsdaten sogar Leben retten.
Im Rahmen des Referenzarztes
Die elektronische Patientenakte soll so denn die Kommunikation im Gesundheitswesen verbessern. "Sind die Daten schnell abrufbar, kommt das den Patienten zugute. Das neue Patientendossier erfolgt denn auch in einem geordneten Rahmen, um den Datenschutz sicherzustellen", erklärt Gesundheitsministerin Lydia Mutsch.
In einer ersten Phase werden Patienten mit chronischen Beschwerden und ältere Leute, die bereits einen Referenzarzt haben, am Projekt der digitalen Kartei teilnehmen. Das Pilotprojekt läuft Ende Mai, Anfang Juni an. Die Patienten werden hierfür schriftlich benachrichtigt.
Angesichts der jüngsten Angaben zum Referenzarzt wären somit rund 21.400 Personen betroffen. Die Teilnahme an der Patientenakte erfolgt automatisch. Wer nicht mitmachen will, kann jederzeit seine Akte schließen.
Interessierte Personen, die nicht von einem Referenzarzt betreut werden, und dennoch am Pilotprojekt mitmachen wollen, können voraussichtlich im Herbst ins Programm aufgenommen werden. Läuft alles nach Plan könnte die elektronische Patientenakte dann ab 2017 an die breite Öffentlichkeit erweitert werden.
Kein übergreifender Zugriff
Der Patient wird jedenfalls entscheiden können, wem er welche Daten anvertraut. Die medizinischen Informationen sind den Gesundheitsakteuren je nach Fachbereich zugänglich, so dass nicht jeder alles einsehen kann, versichert der Direktor der Agence eSanté, Hervé Barge.
Die digitale Akte ist auf dem Portal der Agentur eSanté angesiedelt. Fragen und Antworten zur Patientenakte sind im "Espace patient" einsehbar:
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