Pierre Gramegna: "Kein Grund zur Panik, aber es wird teuer"
Pierre Gramegna: "Kein Grund zur Panik, aber es wird teuer"
Finanzminister Pierre Gramegna hat sich bei RTL-Radio zuversichtlich zum Zustand der Luxemburger Staatsfinanzen während der Corona-Krise geäußert. Es gebe keinen Grund zur Panik, so der Minister, allerdings: "Es wird teuer." Die Regierung sei bemüht, die Liquidität von Firmen und Privatpersonen so weit wie möglich aufrechtzuerhalten, "damit der Motor weiterläuft".
Luxemburg sei mit seinem "Stabilitätspakt" über insgesamt 8,8 Milliarden Euro, davon Soforthilfen im Umfang von 1,7 Milliarden Euro, das Land mit dem "präzisesten Plan", so Gramegna. Kein anderes Land zahle innerhalb der nächsten zwei Monate so viel an Direkthilfen aus, die knapp zwei Milliarden Euro entsprächen rund drei Prozent des Brutto-Inlandsproduts. Weitere Maßnahmen innerhalb des Stabilitätspaktes seien eine Stundung von Steuern und Sozialabgaben für Unternehmen für das erste und zweite Trimester 2020 sowie leichterer Zugang zu Krediten.
Damit all das funktionieren könne, sei aber Solidarität an vielen Fronten vonnöten. Gramegna appellierte an Vermieter, bei säumigen Mietern verständig zu sein bzw. mit ihnen eine Lösung zu finden. Wer den Sonderurlaub aus familiären Gründen nehmen wolle, solle das nur tun, wenn es wirklich nicht anders geht. Diese Solidarität werde auch über die Krise hinaus nötig sein, so der Minister, der dabei andeutete, dass der Kollektivurlaub in diesem Jahr wohl ausgesetzt werden wird.
Der Staat müsse jetzt investieren um gut durch die Krise zu kommen, dabei gebe es auch Spielraum, was die Verschuldung angeht. Die Triple-A-Bewertung Luxemburgs mache das aber möglich, so Gramegna.
Auch innerhalb der EU sei Zusammenhalt gefragt: "Wir sitzen in einem Boot. Wenn das Schiff sinkt, werden einige mit untergehen und die, die sich an Land retten können, werden nichts mehr übrig haben. In so einem Europa möchte ich nicht leben."
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