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Parteien und Universität reagieren auf Vorwürfe
Politik 2 Min. 27.10.2021 Aus unserem online-Archiv
Plagiatsaffäre von Xavier Bettel

Parteien und Universität reagieren auf Vorwürfe

Seit Mittwoch steht Premierminister Xavier Bettel (DP) im Verdacht, bei seiner Abschlussarbeit an der Universität Nancy im großen Stil geschummelt zu haben.
Plagiatsaffäre von Xavier Bettel

Parteien und Universität reagieren auf Vorwürfe

Seit Mittwoch steht Premierminister Xavier Bettel (DP) im Verdacht, bei seiner Abschlussarbeit an der Universität Nancy im großen Stil geschummelt zu haben.
Foto: Guy Jallay
Politik 2 Min. 27.10.2021 Aus unserem online-Archiv
Plagiatsaffäre von Xavier Bettel

Parteien und Universität reagieren auf Vorwürfe

Michèle GANTENBEIN
Michèle GANTENBEIN
Die Oppositionsparteien reagierten auf die Plagiatsvorwürfe gegen Premier Xavier Bettel (DP). Nun meldet sich auch die Universität zu Wort.

Die Plagiatsvorwürfe gegen Premier Xavier Bettel (DP) sorgten am Mittwoch für ordentlich Wirbel. Die Reaktionen der Oppositionsparteien auf die Vorwürfe fielen allerdings unterschiedlich aus. 

Die CSV und die ADR ließen auf Nachfrage des „Luxemburger Wort“ wissen, dass sie die Analyse der Universität Nancy abwarten wollen, bevor sie sich zu den Vorwürfen äußern. „Für mich gilt zum jetzigen Zeitpunkt die Unschuldsvermutung“, sagte Fernand Kartheiser (ADR). „Wir wollen nicht aus der Hüfte schießen“, sagte CSV-Fraktionschefin Martine Hansen.

Nathalie Oberweis (Déi Lénk) sprach von schwerwiegenden Anschuldigungen, die etwas über Xavier Bettels Arbeitshaltung und seinen Respekt gegenüber wissenschaftlichen Methoden und der Arbeit anderer aussagten


Luxembourg's Prime Minister Xavier Bettel speaks to media on the second day of a European Union (EU) summit at The European Council Building in Brussels on October 22, 2021. (Photo by JOHANNA GERON / POOL / AFP)
Welche Folgen für den Premier?
Die Abschlussarbeit des Premierministers Xavier Bettel an der Universität Nancy soll laut einem Bericht schwere wissenschaftliche Mängel aufweisen. Wie denken Sie darüber?

Für Sven Clement (Piraten) ist essenziell, „dass der Premier sich in aller Form entschuldigt“. Einen Rücktritt forderte Clement nicht, „aber vielleicht entscheidet er sich ja dazu, bei den nächsten Wahlen nicht mehr anzutreten“, so Clement. Aber er bedauerte, dass solche Affären, die ohnehin angekratzte Glaubwürdigkeit der Politik weiter in Mitleidenschaft ziehen. In der jetzigen Pandemiezeit brauche man Akzeptanz für politische Maßnahmen. Da sei ein Premier, „der flunkert und sich mit fremden Federn schmückt“, nicht gerade hilfreich, so Clement sinngemäß.


Xavier Bettel said he has received death threats as a result of the latest plans to extend the CovidCheck system to the workplace
Plagiatsvorwurf gegen Xavier Bettel
Die Abschlussarbeit des Premierministers soll schwere wissenschaftliche Mängel aufweisen. Bettel nimmt zu den Vorwürfen Stellung.

Aus den Reihen der Mehrheitsparteien wollte niemand zu den Vorwürfen Stellung beziehen. DP-Fraktionschef Gilles Baum meinte, der Premier habe kommuniziert. Mehr gebe es nicht zu sagen. Die grüne Fraktionschefin Josée Lorsché meinte, sie fühle sich nicht befugt, zu urteilen. Sie habe vollstes Vertrauen in die Institutionen und deren Analyse.

Zur Affäre: Laut dem Online-Portal Reporter.lu hat Premierminister Xavier Bettel (DP) bei seiner 1999 verfassten Abschlussarbeit (DEA) in öffentlichem Recht und Politikwissenschaft an der Universität Nancy fremde Texte ohne Quellenangabe übernommen und damit wissenschaftliche Standards missachtet. Auf 96 Prozent der Seiten in seiner Arbeit sollen demnach Übernahmen ohne Quellenangaben gefunden worden sein.

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