Orientierungsdebatte über teure Infrastrukturprojekte
Orientierungsdebatte über teure Infrastrukturprojekte
Lange Staus, überfüllte Busse, Verspätungen im Zugnetz. Die Liste der Defizite im luxemburgischen Verkehrswesen ist lang. Um dem entgegenzuwirken, legte der Regierungsrat einen umfangreichen Katalog an Infrastrukturmaßnahmen vor. Insgesamt sind 33 große Projekte geplant, die sich vor allem, aber nicht nur, mit der Mobilitätsfrage beschäftigen. Da die Finanzierung aller Vorhaben, die die 10-Millionen-Euro-Marke überschreiten, vom Parlament gebilligt werden muss, befasst sich die Chamber heute in einer entsprechenden Orientierungsdebatte mit den Plänen.
Öffentlicher Verkehr im Mittelpunkt
Zu den größten Projekten gehören beispielsweise der Ausbau der Autobahnen A3 und A4 von aktuell jeweils vier auf sechs Fahrbahnen, mit einer Bevorzugung von Fahrgemeinschaften und Bussen, sowie der Bau neuer Umgehungsstraßen zur Entlastung der Ortskerne, so beispielsweise in Echternach und in Dippach. Auch soll dem Busverkehr mehr Platz eingeräumt werden, so beispielsweise mittels einer eigenen Busspur auf der A7 zwischen Waldhaff und Kirchberg sowie auf der N11 zwischen Waldhaff und Gonderingen. Die Verbreiterung der Passerelle Viaduc zwischen dem Bahnhofsviertel und dem Stadtzentrum in der Hauptstadt, die die Schaffung einer Busspur und eines breiten Radwegs vorsieht, befindet sich bereits im Bau.
Zudem soll der Ausbau des Tramnetzes vorangetrieben werden. So ist die Verlängerung der aktuellen Trasse von den Expohallen auf dem Kirchberg bis hin zum Flughafen Findel sowie der Bau eines neuen Streckenabschnitts entlang der Route d’Arlon geplant. Auch der Bahnhof der Hauptstadt, der um zwei Bahnsteige erweitert wird, soll künftig per Tram erreichbar sein. Das Projekt der schnellen Tramlinie, welche in Zukunft Luxemburg-Stadt mit dem Süden des Landes verbinden soll, findet auch bereits Platz in den aktuellen Plänen.
Weitere Auffangparkplätze geplant
Am Héihenhaff soll währenddessen eine neue Umschlagplattform entstehen. Hier soll neben der Haltestelle für die Tram auch ein Busbahnhof sowie ein siebenstöckiges Parkhaus, das 4.000 Autos Platz bietet, entstehen. Im Zuge dieser Maßnahmen soll auch das Autobahnkreuz in Senningerberg rundum erneuert werden, um den zunehmenden Verkehr besser bewältigen zu können.
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Eines der kostspieligsten Vorhaben befindet sich derweil in Howald. Dort soll der Bahnhof zu einem wichtigen Verkehrsknoten ausgebaut werden, der sowohl an das Bus-und Bahn- als auch ans Tramnetz angebunden wird. Zudem sollen hier ein neues Parkhaus für Fahrräder sowie ein Bürogebäude entstehen. Das gesamte Vorhaben soll rund 36 Millionen Euro kosten.
Neuer Kontrollturm und neue Klassensäle
Auch beinhaltet der Projektkatalog den Bau eines neuen Kontrollturms am Flughafen Findel. Neben den Verkehrsprojekten sind auch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur geplant, so beispielsweise in den Ausbau des Lycée Technique d’Esch-sur-Alzette, das unter anderem neue Klassensäle und ein Cybercafé bekommt, sowie der Ecole européenne auf dem Kirchberg. Auch die Renovierung des Jugendheims in Dreiborn ist geplant. Des Weiteren sehen die vorgelegten Pläne einen Ausbau des Luxembourg Institute of Health (LIH) vor. Zudem ist die Erweiterung und Renovierung des Sitzes der Steuerverwaltung auf dem Boulevard Roosevelt in Luxemburg-Stadt geplant. Das Gebäude sei zu klein und erfülle nicht mehr die aktuellen Standards, heißt es in dem Vorhaben des Ministeriums.
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