Noch keine Lösung in Sicht
Noch keine Lösung in Sicht
(DS) - In einer parlamentarischen Frage wollten die CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Marco Schank sich über den Stand der Dinge bei den im Naturschutzgesetz von 2004 vorgesehenen Kompensierungsmaßnahmen erkundigen.
Die Antwort von Umweltministerin Carole Dieschbourg ist kurz: Die Forstverwaltung, das Flurneuordnungsamt, die Ackerbauverwaltung und der Service d'économie rural werden in Zukunft zusammen an einer Lösung arbeiten, um den Konflikt zu entschärfen. Die Naturverwaltung soll sich um die Planung, die Umsetzung und die Kontrolle kümmern, während das Office national de Remembrement für Eigentumsfragen wie etwa den Ankauf oder den Tausch von Grundstücken verantwortlich zeichnet. Ein Lenkungsausschuss, dem sämtliche Akteure angehören, soll die Koordinierung übernehmen.
Bei Eingriffen in die Natur, etwa durch große Bauprojekte, müssen die Schäden ausgeglichen werden. Wenn beispielsweise Teile eines Waldes abgeholzt werden müssen, muss an anderer Stelle ein neuer Wald angepflanzt werden.
Weitere Details wollte die Umweltministerin in ihrem Antwortschreiben nicht verraten. Sie verweist vielmehr auf eine Studie, die zur Zeit durchgeführt wird und die laufende Projekte auf ihr Konfliktpotenzial hin analysiert. Erst wenn die Analyse vorliegt, werde sie die erforderlichen Schlüsse ziehen, schriebt die Ministerin in ihrer Antwort.
Kritik der Bauern
Die Bauern haben in der Vergangenheit die Kompensierungsmaßnahmen immer wieder kritisiert, weil ihrer Meinung nach durch die Maßnahme zu viele landwirtschaftliche Flächen verloren gehen. Sie weisen darauf hin, dass sie bei vielen Bauprojekten zwei Mal Land abgeben müssen. In einer ersten Phase gehen die landwirtschaftlich genutzten Flächen verloren, wenn die Großprojekte – etwa die Nordstraße – realisiert werden. In einer zweiten Phase müssen die Bauern dann noch einmal Land abgeben, wenn aufgeforstet wird oder sonstige Kompensierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich zwischen 350 und 400 Hektar Nutzfläche verloren gehen, teils durch die Baumaßnahmen, teils aber auch als Folge der Renaturierung.
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