Neues Schulfach "Digital sciences" im Secondaire
Neues Schulfach "Digital sciences" im Secondaire
„Wir müssen die jungen Menschen fit für die digitale Zukunft machen“, sagte Bildungsminister Claude Meisch (DP) am Dienstag im Forum Geesseknäppchen bei der Vorstellung des neuen Schulfachs „Digital Sciences“, das im Secondaire classique, général und auf der Voie de préparation eingeführt wird.
Im kommenden Schuljahr beginnt eine Pilotphase, 18 Lyzeen nehmen daran teil. Sie führen das neue Fach auf 7e ein. Im Jahr danach (2022/2023) wird das Fach landesweit auf allen 7e-Klassen eingeführt und die Pilotphase auf der 6e fortgeführt. Ab 2024/2025 wird das Fach landesweit auf allen Klassen der Unterstufe (7e, 6e und 5e) unterrichtet.
Die Aktivitäten basieren auf mehreren Schwerpunkten, darunter das Programmieren, das Gaming, die künstliche Intelligenz, aber auch der kritische Umgang mit digitalen Medien und Inhalten. Neben dem Beherrschen der Technik gehe es vor allem darum, „dass der Mensch sich zurechtfindet und sich weiterentwickeln kann“, so Claude Meisch.
Wie die Schulen den Unterricht (eine Wochenstunde) organisieren, ist ihnen überlassen. Klar ist: Es kommt keine zusätzliche Unterrichtsstunde dazu. Das neue Fach wird in den bestehenden Unterrichtsplan integriert - ob im Mathematik-, im Sprachen- Kunst- oder einem anderen Unterricht, das entscheiden die Schulen.
Das Fach ist nicht Mathematik- oder Informatiklehrern vorbehalten. Jeder Lehrer kann das Fach unabhängig von seiner Fachausbildung unterrichten. Das Institut de formation de l'éducation nationale (IFEN) bietet Fortbildungen an. Mehrere Lehrer können sich den Unterricht auch aufteilen, wie Claude Meisch betonte. In den drei Jahren kommen so 108 Stunden zusammen. Die Unterrichtssprache ist wahlweise Deutsch, Französisch oder Englisch.
Im Unterricht können so genannte „Merge cubes“ eingesetzt werden. Das sind Würfel, mit Hilfe derer man den Schülern zum Beispiel naturwissenschaftliche Phänomene näher bringen kann. Damit können sie das Sonnensystem in den Händen halten, einen Blick ins Innere des menschlichen Körpers werfen, DNA erforschen, Plattentektonik analysieren oder einen Frosch sezieren.
Unter anderem anhand eines Portfolios und eines nationalen Medienpasses findet eine formative Bewertung statt. Hinzu kommt eine normative Bewertung, also eine „Prüfung“ pro Trimester. Das Fach zählt für den Notendurchschnitt (Koeffizient 2), man kann aber weder ein Nachexamen in dem Fach erwischen, noch durchfallen.
„Digital Sciences“ ist die logische Folge des „Coding“, das im Herbst 2020 im Zyklus 4.1 im Fach Mathematik im Fondamental eingeführt wurde. Ab der kommenden Rentrée wird das „Coding“ auf die Zyklen 1 bis 3 erweitert und kann ebenfalls fächerübergreifend unterricht werden.
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