Neuerungen in der Grundschule
Neuerungen in der Grundschule
(mig) - Mehrere Monate haben das Bildungsministerium und die Lehrergewerkschaft SNE verhandelt. Jetzt liegt eine Einigung vor. Das Abkommen wurde am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnet.
Aus Sicht des Ministeriums umfasst das Abkommen folgende zentrale Punkte:
- Die obligatorische Weiterbildung der Lehrkräfte wird ab der Rentrée 2016 von acht auf 16 Stunden pro Jahr erhöht. Die ursprünglich angedachte Erhöhung der Tâche (tâche d'enseignement direct) ist vom Tisch.
- Der Schulentwicklungsplan (PRS) wird in einen Plan de développement de l'établissement scolaire (PDS) umgewandelt. Für die Umsetzung des PDS ist der Schulkomiteevorsitzende bzw. das Schulkomitee zuständig. Die Schulen erhalten vier zusätzliche Unterrichtsstunden zur Umsetzung des PDS.
- Das Abkommen sieht die Schaffung eines Observatoire national de la qualité scolaire, ein Instrument zur Kontrolle und Steuerung des Schulsystems, vor. Aufgabe des Observatoriums ist es, Analysen und Informationen zu liefern, die zur Entwicklung der Schulqualität beitragen.
- Das Inspektorat wird reformiert. Aus den 20 arrondissements werden zwischen zwölf und 16 regionale Direktionen. An den Missionen ändert sich nichts. An der Spitze steht ein Direktor, im Prinzip der heutige Inspektor. Er teilt sich die Aufgaben mit einem oder mehreren beigeordneten Direktoren.
- Im Zusammenhang mit der Schülerorientierung am Ende der Grundschule (Passage primaire-postprimaire, PPP) wurde festgehalten, dass die Eltern stärker in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Ziel ist es, mit den Eltern eine Einigung zu finden. Werden der Lehrer und die Eltern sich nicht einig, wird das Conseil d'orientation einberufen, um zusammen mit den Eltern doch noch zu einer Einigung zu finden.
- In den kommenden vier Jahren werden 3.500 Unterrichtsstunden, die im normalen Verlauf im Rahmen des Lehrerkontingents bis 2019 hätten abgebaut werden sollen (so sah es die Grundschulreform aus dem Jahr 2009 vor), in die Förderung von Kindern mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen reinvestiert. In den kommenden vier Jahren werden hierfür 150 spezialisierte Lehrer rekrutiert, die zum einen in zwei spezialisierten Zentren zum Einsatz kommen, andererseits aber auch den Lehrern in den Schulen beratend und unterstützend zur Seite stehen. Wann und wo die Zentren für Problemschüler entstehen, ist noch unklar. Die so genannten équipes multiprofessionnelles werden aufgestockt, die Commission d'inclusion scolaire (CIS) wird reformiert, mit dem Ziel, Kindern mit spezifischen Bedürfnissen schneller helfen zu können.
Aus Sicht des SNE-Präsidenten Patrick Remakel ist es wichtig, dass es nicht zu weiteren Sparmaßnahmen in Form einer Erhöhung der Lehrer-Tâche und nicht zu einem Abbau von Unterrichtsstunden durch das Lehrerkontingent kommt.
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