Neue Weichen im Spitalwesen: Spitalplan bis Ende 2015 fertiggestellt
Neue Weichen im Spitalwesen: Spitalplan bis Ende 2015 fertiggestellt
(BB) - Ohne gesetzliche Grundlage lässt sich die Krankenhausversorgung kaum steuern : Der Spitalplan bestimmt die Entwicklung in den Spitälern. Der Plan skizziert die Bedürfnisse an medizinischen Diensten und Disziplinen, Betten sowie spezialisierten Abteilungen. Hiermit kann das Gesundheitsministerium wichtige Weichen für eine nachhaltige Krankenhausversorgung im Sinn der Patienten und eines leistungsfähigen Systems stellen.
Verzögerungen hatten demnach im Frühjahr für viel Aufsehen gesorgt. Das Gesundheitsministerium hat seitdem kritischen Bemerkungen des Staatsrats Rechnung getragen und die Vorlage überarbeitet. Bis zum Jahresende will Ministerin Lydia Mutsch den Plan fertigstellen.
Keine neuen Krankenhäuser
Wie die Ministerin nun erklärte, hält die Vorlage an bestehenden Prinzipien fest und unterstützt die Weiterentwicklung in den bestehenden Spitalgruppen. „Wir haben ein hervorragendes Spitalwesen, dessen Einrichtungen für die medizinische Qualität sorgen. Neue Krankenhäuser brauchen wird derzeit nicht“, so Lydia Mutsch.
Ziel ist es vielmehr, bestehende Kompetenzen besser zu bündeln. Wichtig sei eine gute Zusammenarbeit der Akteure.
Am Beispiel neuer Kompetenzzentren will Lydia Mutsch ein übergreifendes Zusammenwirken anregen. Für bestimmte Krankheitsbilder (Diabetes, Übergewicht, psychosomatische Erkrankungen oder auch Schlaganfälle) sollen die Spitäler ihr Wissen und ihre Ressourcen zusammenlegen. Anstatt dass jede Spitalgruppe ein Kompetenzzentrum für sich beansprucht, sollen sich mehrere Dienstleistungsträger zusammentun und ein Projekt unterbreiten.
Kompetenzen zusammenführen
Diese Vorgehensweise dürfte die Spitalgruppen also anspornen, ihre Weiterentwicklung auch außerhalb des eigenen Verbunds in Betracht zu ziehen. So kann eine besondere Verzahnung zwischen den Akteuren erzielt werden.
Generell diktiert das Gesundheitsministerium nicht, wie die Arbeit stattfinden soll. Es steckt viel mehr den Rahmen für die allgemeine Ausrichtung ab.
„Wir lassen den Spitälern im Prinzip die Wahl. Wir sagen nicht, ob und mit wem sie fusionieren sollen. Aber wir sagen, wie die Versorgung bestens gewährleistet werden soll, und wie das, was zusammengehört, auch gut zusammengeführt werden kann“, erklärt Lydia Mutsch das Zusammenspiel zwischen dem Ministerium und den Spitalgruppen.
Für den neuen Spitalplan sieht die Ministerin auch die Möglichkeit vor, bestimmte Dienstleistungen an mehreren Standorten anzusiedeln. Ein System mit sogenannten „antennes“ könnte den Spitalgruppen ausreichend Flexibilität lassen. Medizinische Abteilungen, die zu den Kernaufgaben der Krankenhäuser gehören, sollen erhalten bleiben. Einige spezialisierte Abteilungen könnten hingegen auf ein paar Standorte begrenzt werden. Nähere Angaben hierzu will die Ministerin bald bekannt geben.

