Neue Jobs für Langzeitarbeitslose
Neue Jobs für Langzeitarbeitslose
(DS) - Beschäftigungsminister Nicolas Schmit strebt nichts mehr und nichts weniger als einen Paradigmenwechsel an: "Anstatt die Arbeitslosigkeit zu finanzieren, werden wir in die Arbeit investieren", so der Minister am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Innenminister Dan Kersch.
Die Idee ist einleuchtend. Die Gemeinden sollen prüfen, ob sie nicht zusätzliche Jobs schaffen können. Diese könnten dann mit Langzeitarbeitslosen besetzt werden, da die klassischen Arbeitsmarktmaßnahmen nicht ausreichen, um sie wieder in Lohn und Brot zu bringen. Arbeitnehmer, die seit über einem Jahr erwerbslos sind, profitieren zudem weitaus weniger vom wirtschaftlichen Aufschwung, als dies bei allen anderen Kategorien von Arbeitslosen der Fall ist. Während die Zahl der Arbeitslosen insgesamt seit mehr als zwei Jahren kontinuierlich zurückgeht, liegt die Quote der Langzeitarbeitslosen unverändert hoch.
Staatlicher Zuschuss für die Gemeinden
"Die Arbeit ist da. Oft wird aber aus finanziellen Erwägungen kein neuer Job geschaffen", so Schmit weiter. Die Regierung will daher ein spezielles Programm auflegen, um die Schaffung von neuen Jobs im kommunalen Bereich zu fördern. In einer ersten Phase wurde nun ein Pilotprojekt mit den elf im Gemeindesyndikat Pro-Sud zusammengeschlossenen Gemeinden lanciert.
Um einen Anreiz für die Kommunen zu schaffen, wird der Staat die neuen Arbeitsstellen bezuschussen. Auf die Höhe des Zuschusses wollten sich weder der Beschäftigungsminister noch der Innenminister genau festlegen. Schmit geht aber davon aus, dass der Staat den neuen Job in den ersten zwölf Monaten u.U. ganz finanzieren könnte. Anschließend soll die staatliche Unterstützung dann zurückgefahren werden.
Für Schmit ist es wichtig, dass es "richtige Jobs" sind, und keine zeitlich begrenzten Beschäftigungsmaßnahmen. Die Betroffenen sollen nicht nur eine Arbeit bekommen, sie sollen einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten und somit definitiv aus der Erwerbslosigkeit herausfinden: "Es ist eine Frage der Würde", so der Minister. So lange die Betroffenen nämlich lediglich über den Weg einer Maßnahme eine vorübergehende Beschäftigung finden, gelten sie weiter als Arbeitslose.
Positives Echo der Gemeinden
Das Echo der Kommunen sei sehr positiv gewesen, berichteten Innenminister Dan Kersch und der Vorsitzende von Pro-Sud Dan Biancalana übereinstimmend. Die Initiative komme auch den Gemeinden entgegen, so der Bürgermeister von Düdelingen.
Dass das Pilotprojekt gerade im Süden des Landes gestartet wird, kommt nicht von ungefähr. Die Südgemeinden sind stärker von der Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, als der Rest des Landes. Immerhin leben 38 Prozent aller Langzeitarbeitslosen in den elf Gemeinden des Syndikats Pro-Sud. Gleichzeitig leben in den Kommunen Esch-Alzette, Rümelingen, Differdingen, Petingen, Schifflingen, Düdelingen, Kayl, Sanem, Bettemburg, Käerjeng und Monnerich aber nur 28 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Sollten aber andere Gemeinde ebenfalls interessiert sein, können sie sich dem Projekt anschließen. Beschäftigungsminister Schmit will demnächst einen entsprechenden Gesetzentwurf im Parlament einbringen.
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