Meisch: "Mutation bedingt neue Maßnahmen"
Meisch: "Mutation bedingt neue Maßnahmen"
„Man muss ständig abwiegen, zwischen kindergerechtem Unterschied und dem Risiko hoher Infektionszahlen“ dies sagte Bildungsminister Claude Meisch am Samstag auf RTL. Er selbst sei vor einigen Wochen vom rasanten Anstieg der Fälle überrascht gewesen. Mittlerweile geht man bei den positiv getesteten Schülern in 30 Prozent der Fälle davon aus, dass die Übertragung im Rahmen der Schule passiert ist. Ob dies im Klassensaal oder im schulischen Umfeld sei, könne man nicht immer nachvollziehen.
Künftig müsse man lokal reagieren und noch weitere Einschränkungen einführen, so wie es der neue Stufenplan, den er am Freitag vorstellte, es vorsieht. Solche Einschränkungen jetzt und überall einzuführen, sei mit Hinblick auf das psychische Wohlergehen der Kinder in seinen Augen falsch.
Das Virus habe sich verändert, aus diesem Grund fahre man derzeit eine andere Politik, als im Herbst. Damals hatte er mehrfach unterstrichen, die Schule sei kein Infektionstreiber. Man sei vor einigen Monaten in der Lage gewesen, mit diversen Eingriffen, die Verbreitung einzudämmen. Mit den neuen Varianten sehe das nun anders aus und deshalb hätten neue Maßnahmen sich aufgedrängt.
Schnelltests
Der Minister setzt auf Schnelltests in den Schulen. Ein diesbezügliches Konzept ist in Ausarbeitung. Meisch stellt sich vor, dass beim Auftauchen einzelner Infektionen rasch ganze Klassen durchgetestet werden, unter der Aufsicht der Lehrbeauftragten. Hoffnung setzt er auch in mobile Testmannschaften im Schulwesen.
Homeschooling um Ostern?
Ob man um Ostern wieder auf Homeschooling zurückgreifen müsse, wie er es am Freitag angedeutet hatte, hänge von vielen Faktoren ab und man könne die Frage zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. Allerdings werde man versuchen, nicht ein weiteres Mal, die Schulen von Heute auf Morgen zu schließen, so wie das vorvergangene Woche der Fall war.
Die Schulen zu schließen, sei für ihn immer eine schwere und unangenehme Entscheidung, so Meisch. Viele Schüler seien schlichtweg überfordert, wenn sie sich sechs Stunden und mehr vor einem Bildschirm konzentrieren müssen. „Homeschooling kann de klasseschen Enseignement nëtt ersetzten“ so der politisch Verantwortliche, der auch auf die wichtige Beziehung zwischen den Schülern und ihren Lehrern verwies.
„Ech faerten, datt mer an der Jugendpsychiatrie iergendwann en Tri musse maachen“, so Meisch in puncto mentales Wohlergehen der Schüler und jungen Menschen in Pandemiezeiten. Man müsse sich Zeit für die Kinder nehmen, sich bewusst sein, dass sie unter der Isolation leiden und es ihnen vielfach nicht gut geht. Aus diesem Grund habe man sich auch entschlossen, sich bei der Wissensvermittung auf wesentliche Dinge zu konzentrieren und das Thema Corona mit den Schülern im Rahmen des Kurses „Vie et Société“ zu thematisieren. Auch an die Eltern richtete er - einmal mehr - den Aufruf, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen, auf sie einzugehen.
CO2-Messgeräte
Die CO2-Messgeräte seien mittlerweile in den Sekundarschulen installiert, im Fondamental sollen sie in den nächsten Tagen ausgeliefert und schnellstmöglich installiert werden. Man habe die Sekundarschulen bevorzugt, weil dort generell größere Klassen sich eine Saal teilen.
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