Mehrere Politiker von Facebook-Datenleck betroffen
Mehrere Politiker von Facebook-Datenleck betroffen
(SC/ M.K.) - In einem Facebook-Datenleck wurden weltweit die Informationen von rund 533 Millionen Konten gestohlen - in Luxemburg sind etwa die Hälfte aller Profile betroffen. Unter den Personen, deren Daten in dem Leck zugänglich geworden sind, befinden sich auch einige bekannte Persönlichkeiten.
Wie „Politico“ berichtet, gehört Premierminister Xavier Bettel (DP) zu den rund 188.000 Facebook-Nutzern aus Luxemburg, deren Daten wie Mail-Adresse, Geburtstag, geografischer Standort und Telefonnummer gestohlen wurden. Neben Bettel sind laut „Paperjam“ auch Außenminister Jean Asselborn (LSAP), Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP), und Mittelstands- und Tourismusminister Lex Delles (DP) betroffen.
Mit dem Chef der Piratenpartei, Sven Clement, hat es außerdem einen prominenten Verfechter der Datensicherheit im Netz getroffen. Auf Twitter gab er seinen Politikerkollegen Mars Di Bartolomeo und Lydia Mutsch Tipps dazu, wie sie überprüfen können, ob sie von dem Datenleck ebenfalls betroffen sind.
Bei weiteren betroffenen Konten ist hingegen nicht sicher, ob es sich dabei um echte Profile handelt, so der „Paperjam“. Dieser Liste seien demnach Bildungsminister Claude Meisch (DP), Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP) und Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) zuzurechnen.
Auch die Daten des EU-Justizkommissars Didier Reynders sowie weiterer ranghoher EU-Beamte und Diplomaten sollen laut „Politico“ im Netz zirkulieren.
Daten zwischen 2017 und 2018 gestohlen
Wie die nationale Kommission für Datenschutz (CNDP) am Donnerstag in einem Schreiben bestätigt, sei sie derzeit mit der irischen Data Protection Commission (DPC) in Kontakt, um den Vorfällen auf den Grund zu gehen. Da das Datenleck bei Facebook stattfand und der Konzern seinen Sitz in Irland hat, ist die DPC die zuständige Aufsichtsbehörde. Die DPC habe der luxemburgischen Behörde zugesichert, die Akte prioritär zu behandeln und die aus der Untersuchung resultierenden Ergebnisse umgehend an die anderen europäischen Behörden weiterzuleiten.
Laut aktuellem Informationsstand seien die Daten zwischen Juni 2017 und April 2018 gestohlen worden. Die Sicherheitslücke, die das Datenleck damals möglich gemacht habe, sei inzwischen geschlossen worden, so die nationale Kommission für Datenschutz in ihrer Mitteilung.
Die irische Behörde präzisiert, von Facebook habe es keine proaktive Kommunikation zu dem Datenleck gegeben. Über „mehrere Kanäle“ habe die Behörde Kontakt zu dem Social-Media-Giganten gesucht und schließlich eine Antwort bekommen.
Der Konzern gab an: „Basierend auf den bisherigen Ergebnissen unserer Untersuchung glauben wir, dass das Daten-Set, dass am Wochenende veröffentlicht wurde, vor Plattformänderungen in den Jahren 2018 und 2019 abgeschöpft wurde.“ Die veröffentlichten Daten seien offenbar von mehreren Drittparteien zusammengetragen worden, weswegen eine umfassende Untersuchung nötig sei, bevor der DPC und den Facebook-Nutzern zusätzliche Informationen mitgeteilt werden könnten.
Online Selbstcheck
Über den Sicherheitsdienst Have I Been Pwned kann man überprüfen, ob man ebenfalls von dem Datenleck betroffen ist. Im Sucheingabe-Feld muss man seine Mail-Adresse oder Telefonnummer in der internationalen Variante angeben. (+352xxxxxxxxx für Luxemburg)
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