Lyzeen: Meisch legt umstrittenes Gesetzesprojekt auf Eis
Lyzeen: Meisch legt umstrittenes Gesetzesprojekt auf Eis
(jt) - Bildungsminister Claude Meisch (DP) hat das umstrittene Gesetzesprojekt über die Bewerbungsvoraussetzungen für Direktionsposten in den spezialisierten Lyzeen vorerst auf Eis gelegt. Das Ministerium nehme die Bedenken der verschiedenen Interessenvertreter in den Schulen ernst und wolle im Rahmen eines „konstruktiven Dialogs“ weitere Erklärungen liefern, heißt es am Montagabend in einem Kommuniqué.
„Obwohl der Parlamentsausschuss den Bericht über den Gesetzesentwurf beschlossen und gebilligt hat, hält es das Bildungsministerium nicht für angebracht, unter den gegenwärtigen Bedingungen über den Text abzustimmen“, so das Bildungsministerium. „Aus diesem Grund wird der Minister die Abgeordnetenkammer bitten, den Gesetzentwurf von der Tagesordnung für die Sitzung am 18. November 2020 zu streichen, damit die Debatte in aller Ruhe stattfinden kann.“
Absinken der Zulassungsstandards befürchtet
Der Gesetzentwurf 7662, der eine Liberalisierung bei der Aufnahme von leitenden Angestellten im Sekundarschulbereich vorsah, hätte am Mittwoch in der Chamber verabschiedet werden sollen. Der Plan stieß bei Gewerkschaften und in der Lehrerschaft auf starken Widerstand. Befürchtet wurde eine schleichende Privatisierung des Bildungswesens und ein Absinken der Zulassungsstandards für Direktorenposten. Zwar wäre das Vorhaben in einer ersten Phase auf vier spezialisierte Lyzeen begrenzt gewesen, aber es hätte zu einem späteren Zeitpunkt auf andere Lyzeen ausgeweitet werden können.
Die CSV kritisierte am Montag, es sei unvorstellbar, dass ein Schuldirektor künftig nicht die drei Amtssprachen beherrschen, keinen Master vorweisen und keinerlei Kenntnisse des Schulsystems oder pädagogische Erfahrung haben muss.
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