LSAP-Präsidentschaft: Fayot einziger Kandidat
LSAP-Präsidentschaft: Fayot einziger Kandidat
Nächste Woche hält die LSAP ihren Landeskongress ab. Dabei steht auch die alle zwei Jahre vorgesehene Erneuerung der Parteileitung an – eine weitere Gelegenheit, neuen Gesichtern die Chance zu geben, sich bekannt zu machen. Dass ein neuer Parteipräsident gewählt werden soll, ist bekannt. Denn im Zuge der nach den Wahlen angemahnten Erneuerung und Verjüngung hat Parteipräsident Claude Haagen auf eine Wiederwahl verzichtet – seit 2014 steht er an der Spitze der Partei.
Bekannt war bereits, dass der für Etienne Schneider ins Parlament nachgerückte Franz Fayot seinen Hut in den Ring werfen wird, um die Parteileitung zu übernehmen. Der Anwalt, der im nächsten Monat 47 Jahre alt wird, wurde 2013 erstmals ins Parlament gewählt. Er ist einziger Kandidat für die Parteispitze, für die anderen Posten liegen dagegen zahlreiche Kandidaturen vor.
Großes Interesse, Verantwortung zu übernehmen
Nach einem Beschluss aus den 1990er-Jahren sind die Ämter des Parteipräsidenten und des Generalsekretärs nicht mit einem Ministeramt kompatibel. Eine Mandatsbeschränkung kennen die Sozialisten derweil nicht. So konnte Generalsekretär Yves Cruchten seit 2010 dieses Amt besetzen. Nun bewirbt sich Tom Jungen als einziger Kandidat für seinen Posten.
21 Mitglieder zählt die Parteileitung der Sozialisten den Statuten nach. In direkter Wahl und in separaten Wahlgängen werden die Ämter des Parteipräsidenten, des Vizepräsidenten und der Vizepräsidentin, des Generalsekretärs sowie des Generalkassierers besetzt. Auch weitere zehn Mitglieder der Parteileitung werden direkt gewählt und müssen den neuen Statuten nach, die dieses Mal zum ersten Mal angewandt werden, paritätisch mit Frauen und Männern besetzt werden.
Neben Haagen und Cruchten belegen Taina Bofferding und Georges Engel derzeit noch die Vize-Präsidentenposten und müssen aufgrund ihrer Regierungs- beziehungsweise Fraktionsmandate ersetzt werden. Christine Schweich hütet die LSAP-Kasse und will das auch weiterhin tun, sie kandidiert erneut. Für das Amt der Vizepräsidentin kandidiert Paulette Lehnert. Für das Amt des Vizepräsidenten liegen drei Kandidaturen vor: Der Abgeordnete Dan Biancalana, der Vize-Präsident der Petinger Sektion Joe Gomes sowie Asim Djecevic bewerben sich. Die verbleibenden sechs Mitglieder sind von Amts wegen die Bezirkspräsidenten, der Präsident der Jungsozialisten und die Präsidentin der Femmes Socialistes.
Wie Marc Angel am Mittwoch auf RTL Radio bekannt gab, fasst er selber ins Auge, neben Nicolas Schmit in die Europawahlen zu ziehen. Das müsse die Partei aber noch absegnen. Schmit seinerseits möchte bekanntlich danach in die EU-Kommission wechseln.
Erneuerung schon eingeleitet
Federn mussten die Sozialisten bei den vergangenen Parlamentswahlen lassen: Der Verlust von drei Parlamentssitzen tat weh und von einer Verjüngung, geschweige denn Verweiblichung der Abgeordnetenfraktion kann keine Rede sein. Nicht zuletzt musste bei der Besetzung der Ministerposten auf die nicht wiedergewählte Taina Bofferding und die Newcomerin Paulette Lenert zurückgegriffen werden, um dem eigenen Anspruch an Gleichstellung gerecht zu werden.
Einen ersten Schritt zur allseits angemahnten Parteierneuerung leitete man bereits ein: Alex Bodry kündigte an, das Amt des Fraktionschefs nur noch ein Jahr zu bekleiden und es dann an den 50-jährigen Sassenheimer Bürgermeister Georges Engel abzugeben.
