Lehrplan muss überarbeitet werden
Lehrplan muss überarbeitet werden
(DS) - Der Rat der staatlich anerkannten Glaubensgemeinschaften ist nicht zufrieden mit dem geplanten Werteunterricht "Vie et Société". In einem Presseschreiben moniert der Rat, dass der geplante Werteunterricht die religiösen Aspekte und die Religionen als solche nicht hinreichend berücksichtigt. Der Rahmenlehrplan müsse überarbeitet werden, so die gemeinsame Forderung des Rates und der neo-apostolischen Kirche.
Der Rahmenlehrplan werde zudem den Empfehlungen des Europarats aus dem Jahr 2005 nicht gerecht. In Artikel 14.4 heißt es, dass es nicht darum geht "de transmettre une foi, mais de faire comprendre aux jeunes pourquoi des millions de gens puisent à ces sources". Der Europarat hatte auch festgehalten, dass die Schüler die Möglichkeit haben sollten, die Religionen, die in ihrem Land oder in den Nachbarländer ausgeübt werden, kennenzulernen. Auch dieser Empfehlung werde der Rahmenlehrplan nicht gerecht, so die Kritik der Glaubensgemeinschaften.
In seinem Pressekommunikee weist der Rat aber auch darauf hin, dass der Lehrplan die Überzeugungen der Atheisten und der Agnostiker nicht hinreichend berücksichtigt.
Alle Aspekte berücksichtigen
Die Ratsmitglieder sind auch der Meinung, dass die Darstellung der verschiedenen Religionen auch deren Auswirkungen auf die Kultur, die Kunst und das Allgemeinwohl beinhalten müsste.
In den Konventionen, auf die sich der Staat mit der katholischen, der protestantischen, der protestantisch-reformierten, der anglikanischen und der orthodoxen Kirche sowie mit der jüdischen Gemeinde und der Schura vor genau einem Jahr geeinigt hatte, sehen vor, dass der Rat der Glaubensgemeinschaften bei der Ausarbeitung des Lehrplans für den Werteunterricht regelmäßig konsultiert wird. Nach einem Treffen mit Bildungsminister Claude Meisch im Dezember, liegt das gemeinsame Gutachten nun vor.
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