Kleeschen-Gate: "Unter Populismus verstehe ich etwas anderes"
Kleeschen-Gate: "Unter Populismus verstehe ich etwas anderes"
(ml) - Mit seinem Beitrag "Méi Réckgrat an Iwwerzeegungskraaft" löste CSV-Parteichef Marc Spautz am vergangenen Wochenende in den sozialen Medien eine Welle der Entrüstung aus. Der Ex-Minister beklagte sich darüber, dass in einzelnen Schulen der "Kleeschen"sowie die Nikolauslieder verdrängt würden. Ähnlich verhalte es sich mit Weihnachten. Konkrete Beispiele für seine Behauptung nannte der Autor nicht.
Auf die Frage, um welche Gemeinde es sich denn handeln würde, sagte Spautz, er werde sich hüten seine Informanten zu nennen, da ihm sonst in Zukunft nichts mehr zugetragen werde. Auch mit dem nötigen Abstand rudert der CSV-Parteipräsident nicht zurück und steht zu seinen Aussagen.
Seiner Ansicht nach gehe der aktuelle Zeitgeist in die falsche Richtung:"Ich halte es für falsch, alles was mit dem Christentum und seinen Traditionen zu tun hat, zur Seite zu drücken." Die Trennung von Kirche und Staat sei kein Grund, seine Geschichte und die kulturellen Hintergründe über Bord zu schmeißen.
"Kein Populismus"
Es sei weder Zweck noch Absicht gewesen, einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken loszutreten. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe er darauf verzichtet, auf die gegen ihn gerichtete Attacken zu reagieren, da dies die Lage nur noch verschlimmert habe. Auch wenn er vom Inhalt seiner Aussage felsenfest überzeugt bleibe, räumt Marc Spautz ein, nicht sicher zu sein, ob er einen derartigen Beitrag erneut ins Netz stellen würde.
Den Vorwurf, er habe billigen Populismus betrieben, hält der Oppositionspolitiker für unbegründet. Sich für das Aufrechterhalten von Traditionen einzusetzen, sei völlig legitim, so Spautz: "Unter Populismus verstehe ich etwas anderes."
Vor allem im DP-Lager wurde Spautz' Eintrag auf Facebook stark kritisiert. Die Heftigkeit mancher Aussagen hätten ihn nur zum Teil überrascht, unterstreicht der Parteiboss der Christlich-Sozialen. Das ganze Wochenende sei versucht worden, ihn in eine Ecke zu drängen, in die er nicht gehöre. Hier werde versucht von den eigentlichen Problemen abzulenken.
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